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Oetker kauft Bionade in mehreren Schritten

(mco) Die zum Bielefelder Oetker-Konzern gehörende Radeberger-Gruppe übernimmt den hessischen Biobrausehersteller Bionade in mehreren Schritten. 51 Prozent übernehmen die Ostwestfalen von der Egon Schindel Holding GmbH (ESH) . ESH war 2002 mit einem Kredit bei dem Limonadehersteller eingestiegen.

 

Auch die beiden anderen Bionade-Gesellschafter, die Brüder Peter und Stephan Kowalsky, geben Anteile an Radeberger ab. Sie behalten eine Minderheitsbeteiligung und bleiben in der Geschäftsführung. Die wichtigen Patentrechte gehen komplett auf Oetker über.

 

Zum gezahlten Kaufpreis gab es keine konkreten Angaben. Zugrunde gelegt wurde Marktinformationen zufolge ein Enterprise Value in dreistelliger Millionenhöhe. Damit liege der Preis für die Schindel-Anteile höher als die bisher kolportierten gut 20 Millionen Euro. Ausschlaggebend für den Verkauf waren wohl vier Gründe. Bionade braucht zur Weiterentwicklung einen Partner mit hoher Kapital- und Vertriebskraft, Erfahrung in der Markenführung sowie der kulturelle Faktor. Dass die Kowalskys bereits 2008 ihre Fühler nach möglichen Kaufinteressenten ausgestreckt hatten, gaben für die ESH neben strategischen Erwägungen offenbar den Anstoß, stärker selbst aktiv zu werden.

 

Für den Kultgetränkbrauer interessierte sich eine ganze Heerschar von Interessenten aus den Reihen internationaler Lebensmittel- und Getränkekonzerne. Auch Finanzinvestoren und weitere deutsche Brauer waren interessiert. Eine herbe Niederlage ist der Zuschlag für die Ostwestfalen insbesondere für die Bitburger Brauerei, die bisher als favorisierter Käufer galt. Nachdem die Kowalskys in Bitburg offenbar zwei Tage mit Mitgliedern des Clans und der Brauerei-Geschäftsführung verhandelt hatten, schien der Deal perfekt zu sein. Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Familienstämmen brachten das Geschäft dann doch noch zum Kippen. Berater auf der Seite von ESH waren Sal. Oppenheim und Waldeck Rechtsanwälte, auf Seiten Oetkers wurde der Deal In-House beraten.

 

Quellen: FINANCE, manager-magazin.de

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