Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV hat die Hoffnung auf die Mehrheit an der türkischen Petrol Ofisi nicht aufgegeben. “Wir wünschen uns mehr Einfluss. Bisher ist das nicht gelungen, aber irgendwann wird es kommen”, sagte OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer.
OMV, die 42 Prozent an dem türkischen Tankstellenbetreiber hält, hatte Gespräche über eine Übernahme des restlichen Anteils von der türkischen Dogan Holding im November beendet. Über die Gründe schwieg Ruttenstorfer auch heute. Dogan ist aber in der Türkei in einem offenen Rechtsstreit über Steuern mit der Regierung.
Ruttenstorfer betonte aber, dass sie ein Vorkaufsrecht besäßen und im Unternehmen gleichberechtigt sind.
Weitere Zukaufsmöglichkeiten im sogenannten Downstream, den Raffinerien und Tankstellen, sieht Ruttenstorfer nicht. Sie seien auch nicht daran interessiert, regional zu expandieren. “Wir sind von Bayern bis Anatolien aktiv und haben in den nächsten Jahren keine Pläne, den Aktionsraum zu erweitern”, sagte der OMV-Chef.
Sehr wohl nach Zukäufen schaut sich die OMV allerdings im Bereich Exploration und Produktion um, denn ohne Akquisitionen sei eine deutliche Erhöhung der Produktionsmenge nicht möglich. OMV fördert etwa 320.000 Barrel Öläquivalent pro Tag. Kommendes Jahr sei mit einem weiteren Anstieg der Produktion zu rechnen, darüber hinaus seien Zukäufe notwendig. In diesen Bereich werden 2010 auch der größte Anteil der Investitionen fließen, kündigte Ruttenstorfer an. Für den gesamten Konzern seien rund zwei Milliarden Euro budgetiert, fügte er an.
Geld würde die OMV auch für eine mögliche Kapitalerhöhung der rumänischen Tochter Petrom in die Hand nehmen. Petrom habe Wachstumspotenzial in der Öl- und Gasförderung, brauche dafür aber Geld. “Es gibt mehrere Möglichkeiten Geld aufzustellen, eine davon wäre eine Kapitalerhöhung, die wir unterstützen würden”, sagte Ruttenstorfer.
Quellen: Reuters