Im Rahmen eines Management-Buy-Out steigt der PE-Investor Halder beim auf Turboladersysteme spezialisierten Automobilzulieferer Prae-Turbo ein. Bisher war das Unternehmen aus dem Großraum Bremen über die Dr. Jung-Technologiegruppe in der Hand der Gründerfamilie und des Mitgründers Reiner Wahlers. Wahlers wird sich auf die Entwicklung des Schwester-Unternehmens Prae-West konzentrieren. Die Verkäufer wurden bei dem Deal von dem Hamburger M&A-Beratungshaus Angermann M&A International beraten.
Nun beteiligen sich der seit 2007 amtierende Geschäftsführer Oliver Romero und das Management am Kapital von Prae-Turbo. Der Umsatz stieg von rund 46 Millionen Euro 2013 auf rund 54 Millionen Euro im Jahr 2014. Für 2015 ist erneut ein organisches Wachstum von 20 Prozent geplant. Nach dem Vorbild des 2011 von Halder übernommenen Automotivekonzerns CCN soll auch Prae-Turbo nach Mexiko und China expandieren und so weltweit aktiv werden. Den Kaufpreis will Halder nicht nennen. Jedoch dürfte sich der Enterprise Value zwischen 50 und 100 Millionen Euro bewegen. Ende 2014 hatte der PE-Investor Halder zuletzt den Prothesenhersteller Amoena übernommen.
PE-Investor Halder: Wann kommt das Fundraising?
Das Private Equity-Haus finanziert den Deal wie üblich mit einer Fremdkapitalquote zwischen 50 und 55 Prozent. Dazu gehört neben einem Vendor Loan auch ein Unitranche-Kredit des französischen Debt-Fonds Id Invest, der Halder zudem als Investor seiner Fonds (LP) seit längerem verbunden ist. Damit will Halder nach eigenen Angaben die operative und finanzielle Flexibilität von Prae-Turbo sicherstellen. Nach eigenen Angaben tätigt Id Invest Partners üblicherweise Investitionen zwischen 10 und 50 Millionen Euro pro Deal – zuletzt hatte der Investor den Buyout von J&S durch Brockhaus Private Equity finanziert – ebenfalls ein Automotiveunternehmen.
Mit dem neunten Investment ist nicht nur die Investitionsperiode des 2008 aufgelegten Fonds Halder Gimv Germany II im Volumen von 325 Millionen Euro abgelaufen. Der Fonds ist zudem ausinvestiert, wobei wie üblich Kapital für etwaige Add-Ons des Portfolios noch zur Verfügung steht. Zum nächsten Fundraising will sich Halder noch nicht äußern.
Dann wird Halder das erste Mal seit der Loslösung von dem früheren Mutterhaus Gimv an den Markt gehen müssen. Gimv ist inzwischen selbst in Deutschland als PE-Direktinvestor (GP) aktiv und hat sein Team unlängst mit dem neuen Deutschland-Chef Sven Oleownik verstärkt. Halder versichert, dass Kapitalzusagen für mögliche neue Deals bestünden.