Das Photovoltaik-Systemhaus Phoenix Solar hat sein europäisches Betriebsführungs- und Wartungsgeschäft (O&M) an SMA Solar Technology verkauft. Innerhalb der nächsten Wochen soll der Verkauf wirksam werden. Die Transaktion erfolgt im Rahmen eines Asset Deals, meldet Phoenix Solar. Über weitere Details zum Vertrag sei Stillschweigen vereinbart worden.
Mit dem Erlös aus dem M&A-Deal will Phoenix Solar mit Sitz in Sulzemoos bei München Schulden tilgen und das operative Kerngeschäft stärken. Das Unternehmen durchläuft bereits seit einigen Jahren eine Restrukturierung. Seitdem CEO Bernd Köhler an Bord ist, haben sich erste Erfolge eingestellt. Zunächst vereinbarte er 2012 noch in seiner damaligen Funktion als CFO eine neue Unternehmensfinanzierung. Im April 2014 kündigte er schließlich an, im Laufe des Jahres endlich die Verlustzone zu verlassen und mit einem EBIT von 2 bis 5 Millionen Euro schwarze Zahlen schreiben zu wollen.
Dieses Ziel musste Köhler allerdings nun nach unten revidieren. Das Unternehmen rechnet im Geschäftsjahr 2014 gegenüber dem Geschäftsjahr 2013 mit einem Umsatzrückgang im Konzern um circa 35 bis 50 Prozent. Das entspräche Umsatzerlösen zwischen 70 und 100 Millionen Euro, nach 141,2 Millionen Euro im Vorjahr. Für dieses Jahr rechnet das Unternehmen noch mit einem EBIT zwischen einer schwarzen Null und einem Plus von 3 Millionen Euro, dies beinhaltet den Erlös aus dem Verkauf des O&M-Geschäfts. Im Vorjahr lag das EBIT noch um 1,4 Millionen Euro im Minus.
Bernd Köhler sieht keine strategische Perspektive für O&M
Mit dem Verkauf der O&M-Aktivitäten in Europa trägt Phoenix Solar den schwierigen Rahmenbedingungen im Solargeschäft Rechnung. Im ersten Quartal 2013 hat das Unternehmen bereits das aus Deutschland betriebene Projektgeschäft eingestellt. Auch die europäischen Tochtergesellschaften bauen weniger größere Photovoltaik-Kraftwerke. Drittens fehlen dem Unternehmen zufolge Synergien mit den O&M-Aktivitäten der Tochterunternehmen in Asien und den USA. Die Auslandstöchter sind von dem Verkauf nicht betroffen.
„Mit unserer strategischen Ausrichtung auf Asien und die USA war die Betreuung großer Solarparks in Europa nicht mehr gut zu vereinbaren“, kommentiert Köhler die Entscheidung laut Mitteilung. Die Geschäftseinheit hätte in diesem Rahmen keine strategische Perspektive mehr gehabt.
Info
Mehr zu den Karriere-Highlights von Bernd Köhler und seinem herausfordernden Job als CEO und CFO bei Phoenix Solar erfahren Sie in unserem Bereich FINANCE Köpfe.