(chs) Die am Wochenende angekündigte vollständige Übernahme von Porsche durch VW könnte an der enormen Steuerlast scheitern, die mit dem Kauf verbunden wäre. Wie die Süddeutsche Zeitung am Montag berichtet, könnten im Rahmen der Transaktion Ertragssteuern in Höhe von bis zu drei Milliarden Euro fällig werden. Derzeit suche VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch daher nach einer Möglichkeit die Steuerzahlungen zu umgehen oder zu reduzieren. Falls das nicht gelinge, sei der Deal hinfällig, berichtet das Blatt unter Berufung auf den Porsche-Aufsichtsrat. Porsche Betriebsratschef Uwe Hück warnte gleichzeitig vor einem Entgegenkommen der Finanzbehörden. Steuergeschenke dürfe es nicht geben.
Auch innerhalb der CDU führen die geplante Übernahme und die andauernde Auseinandersetzung inzwischen zu Streit. Baden-Württembergs CDU-Generalsekretär Thomas Strobl kritisierte das Verhalten von Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff scharf und warf ihm eine feindselige Haltung gegenüber Porsche vor. Gegenüber der Berliner Zeitung erklärte Strobl: „Wir sind nicht erfreut, wenn ein Ministerpräsident, der über den Länderfinanzausgleich auch von den Steuerzahlungen unserer Mittelständler profitiert, gegen eben diese Mittelständler Politik macht.“
Quellen: Süddeutsche Zeitung, Berliner Zeitung, FINANCE