(sap) Die Bundesregierung will einem Zeitungsbericht zufolge mehr Anteile am Luft- und Raumfahrtkonzern EADS übernehmen als bisher bekannt. Wie die Financial Times Deutschland unter Berufung auf Regierungskreise in ihrer Freitagausgabe berichtet, plant der Bund noch in diesem Jahr bis zu 12 Prozent der Aktien des Konzerns zu kaufen. Das Geschäft sei bereits vorbereitet, abgewickelt werden solle es über die staatliche KfW-Bank.
Bei den Anteilen soll es sich demnach um die bereits bekannten 7,5 Prozent aus einem Daimler-EADS-Paket sowie weitere bis zu 4,5 Prozent vom sogenannten Daedalus-Konsortium, dem auch private Banken angehören, handeln. Zusammen mit bereits bestehenden Daedalus-Anteilen im Portfolio der KfW wäre der Bund dem Bericht zufolge künftig mit 15 Prozent an EADS beteiligt. Damit wäre der Anteil Deutschlands genauso hoch, wie derjenige von Frankreich. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) wolle daher die Risikovorsorge für das Geschäft im Bundeshaushalt 2012 um 600 Millionen Euro auf nun 1,6 Milliarden Euro aufstocken, heißt es weiter.
Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums in Berlin lehnte eine Stellungnahme ab. Auch ein EADS-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Es handle sich um eine Angelegenheit der Anteilseigener, sagte er lediglich.
Quellen: Reuters, FTD, FINANCE
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