(sap) Drägerwerk will Siemens aus seiner Medizintechnik-Sparte Dräger Medical herauskaufen. Wie die FTD heute berichtet hat sich der im TecDAX notierte Familienkonzern mit Siemens bereits weitgehend auf die Bedingungen geeinigt, um die von Siemens gehaltenen 25-prozentigen Anteils an der Dräger-Medizintechniksparte kaufen zu können. Die wichtigste Konzernsäule von Drägerwerk liefert vor allem mit Spezialgeräten für Patientenbeatmung knapp zwei Drittel des Umsatzes.
Es ist von einem Kaufpreis von mindestens rund 230 Millionen Euro die Rede. Nach Informationen der Wirtschaftszeitung werde zudem diskutiert, Siemens in einer Art Besserungsschein noch einmal einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag zu überweisen, falls sich das Geschäft unter alleiniger Dräger-Regie gut entwickelte. Allerdings hat der Firmenchef von Investoren und Banken wohl nicht ausreichend Mittel bekommen, weshalb nach aktuellem Stand Siemens mit einem Verkäuferkredit einspringen soll. Als Volumen sei etwa ein Viertel des Kaufpreises im Gespräch, also rund 60 Mio. Euro, heißt es weiter. Ein Dräger-Sprecher erklärte gegenüber der Zeitung nur, man befinde sich mit Siemens in Verhandlungen. Ein Siemens-Sprecher wird von der Zeitung mit den Worten zitiert: „Wir äußern uns erst, wenn es etwas Neues gibt.“
Dräger verhandelt schon seit Anfang 2008 über den Rückkauf des Anteils. Im Februar hatten beide Firmen erklärt, Finanzierungsgespräche bereits zu führen (Drägerwerk plant vollständige Übernahme von Dräger Medical).
Quellen: FTD, FINANCE
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