(akm) Der Energiekonzern EnBW bietet dem russischen Gasförderer Novatek einem Zeitungsbericht zufolge eine Beteiligung von bis zu 25 Prozent am ostdeutschen Gasimporteur Verbundnetz Gas (VNG) an. Im Gegenzug erhoffe sich EnBW-Chef Hans-Peter Villis günstige Gaslieferungen aus Russland, berichtete das Handelsblatt (Mittwochausgabe) vorab unter Berufung auf Kreise der beteiligten Unternehmen. EnBW hat eine Option auf 48 Prozent der VNG, die derzeit vom Oldenburger Versorger EWE gehalten werden, meldet die Nachrichtenagentur Reuters.
Der Karlsruher Konzern will davon dem Bericht zufolge bis zu 25 Prozent direkt an die Russen weiterreichen. Die restlichen Anteile könnte Villis in ein Joint Venture einbringen, an dem Novatek beteiligt ist. Eine komplette Veräußerung des VNG-Pakets an Novatek sei politisch zu heikel. Der russische Gaskonzern Gasprom hält bereits 10,5 Prozent an dem Leipziger Unternehmen, so dass bei einem Komplettverkauf des VNG-Pakets an Novatek russische Unternehmen die Mehrheit an VNG halten würden. Bereits am Montag hatte die Stuttgarter Zeitung über eine geplante Kooperation von Novatek und EnBW berichtet. Das Engagement könne ein Volumen von 800 Millionen Euro haben, hatte das Blatt unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise geschrieben. VNG hat 2010 einem Umsatz von 6,3 Milliarden Euro erzielt.
Quellen: Reuters, FINANCE
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