(sap) Der arabische Schiffbauer Abu Dhabi Mar will offenbar bei dem zum Industriekonzern ThyssenKrupp gehörenden Kieler U-Boot-Bauer Howaldtswerke-Deutsche Werft (HDW) einsteigen. Wie das Handelsblatt in seiner Dienstagausgabe berichtete, bestätigte ein Sprecher von Abu Dhabi Mar ein Interesse seiner Gesellschaft: „Im Zuge der Due Diligence von Blohm+Voss haben wir auch über eine Beteiligung an HDW gesprochen”, erklärte er gegenüber der Wirtschaftszeitung. ThyssenKrupp sei offen für die Avancen der Araber, hieß es weiter. Das Unternehmen wolle aber zunächst abwarten, wie die Zusammenarbeit bei den Überwasserschiffen anlaufe.
Mitte Oktober dieses Jahres hatte ThyssenKrupp den Verkauf von großen Teilen der Hamburger Traditionswerft Blohm+Voss an den arabischen Werftenkonzern verkündet (Thyssen Krupp gibt Mehrheit an Blohm + Voss ab). Anders als bei den Überwasserschiffen will ThyssenKrupp jedoch dem Bericht zufolge bei den U-Booten aus politischen Gründen die alleinige Handlungsgewalt behalten. Die Beteiligung liege daher knapp unter 25 Prozent, ein Mitspracherecht habe Abu Dhabi nicht, hieß es weiter. ThyssenKrupp wolle damit mögliche Bedenken der Bundesregierung entkräften, bevor der Konzern überhaupt den Antrag auf Genehmigung des Deals stellt. Denn bei einem Rüstungsunternehmen wie HDW könnte die Bundesregierung den Einstieg eines ausländischen Investors aus Gründen der nationalen Sicherheit untersagen.
Quellen: Handelsblatt, aktiencheck.de, FINANCE