Die RAG-Stiftung löst den Private-Equity Investor Zurmont Madison als Hauptaktionär des Zeltbauers Röder Zeltsysteme ab. Über den Kaufpreis vereinbarten beide Parteien Stillschweigen. Das bestehende Management soll weiterhin die Geschicke des Unternehmens lenken. Zurmont Madison wurde von dem Corporate-Finance-Haus Canaccord und der Kanzlei Noerr beraten.
Der M&A-Deal ist ein weiterer Schritt beim Aufbau eines diversifizierten Portfolios, aus dessen Kapitalerträgen die RAG-Stiftung ab 2019 für die Ewigkeitslasten des Bergbaus aufkommen muss.
Diese umfassen die Beseitigung von Schäden, die durch den Bergbau entstanden sind, sowie den kampf gegen das in die Stollen eindringende Grundwasser. Die jährlichen Kosten dafür sollen sich RAG-Schätzungen zufolge auf rund 220 Millionen Euro belaufen.
Die RAG-Stiftung entdeckt den Mittelstand / Small- and Mid-Caps
Dafür stößt die RAG-Stiftung auch immer weiter in den Mittelstandsmarkt vor: Bereits im September diesen Jahres erwarb die Stiftung den Mittelständler Hahn Automotive. Kurz zuvor beteiligte man sich an dem Online-Tierfutterhändler Zooplus. Mit Röder wandert nun der nächste Mittelständler in das RAG-Portfolio.
Die mit Abstand größte Beteiligung ist aber nach wie vor der 67,9-Prozent-Anteil an dem Chemieriesen Evonik, der im April vergangenen Jahres an die Börse ging. Das Evonik-Gewicht im Portfolio soll aber sinken. Dafür hat die RAG-Stiftung auch eine 600 Millionen Euro schwere Wandelschuldverschreibung auf Evonik-Aktien aus ihrem Bestand aufgelegt: Die Investoren können die Wandelschuldverschreibung Ende 2018 in Evonik-Aktien tauschen.
Ebenfalls zum RAG-Stiftungsvermögen gehört seit Mitte 2013 eine 30-Prozent-Beteiligung an dem Wohnungsunternehmen Vivawest.