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Raiffeisen Bank International zahlt für Polbank weniger als gedacht

Die Raiffeisen Bank International muss für ihre neue Tochter Polbank nicht so tief in die Tasche greifen wie gedacht. Die Österreicher bezahlen für 70 Prozent an dem polnischen Institut 460 Millionen Euro statt der ursprünglich vereinbarten 490 Millionen Euro. Abhängig von der Eigenkapitalentwicklung der Polbank bekäme die RBI einen weiteren Preisnachlass von 30 Millionen, wie das österreichische Institut am Montag mitteilte. Der endgültige Kaufpreis dürfte demnach letztlich bei rund 430 Millionen Euro liegen. Nähere Gründe für den Nachlass nannte die RBI nicht. Das österreichische Institut könnte zudem schon bald alleiniger Eigentümer der neuen Tochter sein: Die Verkäuferin EFG Eurobank habe angekündigt, demnächst durch eine Option auch die verbleibenden 30 Prozent für mindestens 175 Millionen Euro an RBI verkaufen zu wollen – vorausgesetzt, die EU-Wettbewerbshüter genehmigen die Komplettübernahme, heißt es weiter.

 

Mit der Übernahme steigt Raiffeisen eigenen Angaben zufolge zur sechstgrößten Bank in Polen auf. Die Österreicher mussten lange auf die Genehmigung für den Zukauf warten. Erst Mitte April dieses Jahres hatte auch die polnische Wettbewerbsbehörde die Transaktion genehmigt. Im Gegenzug sicherte Raiffeisen zu, ab Juni 2016 mindestens 15 Prozent der neuen Tochter, die mit dem bestehenden polnischen Raiffeisen-Geschäft fusioniert wird, an der Börse in Warschau zu listen. Zwei Jahre darauf soll auch die RBI-Aktie selbst nicht mehr nur in Wien, sondern auch in Warschau notieren.

 

 

Sabine Paulus ist seit 2008 Redakteurin beim Fachmagazin FINANCE und der Online-Publikation DerTreasurer. Ihre Themenschwerpunkte sind Personal, Organisation, Karriere und Finanzierung. Sie ist M.A. und hat an der Universität Konstanz unter anderem das Hauptfach Deutsche Literatur studiert.

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