(sap) Das Bundeswirtschaftsministerium hat einen Bericht über den Kauf des Daimler-Anteils am europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS durch die staatliche Förderbank KfW dementiert. „Es gibt weder konkrete Planungen noch Festlegungen für eine Übernahme des Daimler-Anteils an EADS durch die KfW“, sagte ein Ministeriumssprecher am Montag. „Im Mittelpunkt steht jetzt die Suche nach einem privaten Investor.“ Die Suche werde jedoch erst in den kommenden Wochen beginnen. Darauf habe sich die Regierung mit Daimler verständigt.
Die Financial Times hatte in ihrer Montagausgabe unter Berufung auf einen ranghohen Regierungsbeamten berichtet, dass die Suche nach Investoren für den zum Verkauf stehenden Daimler-Anteil „hoffnungslos“ sei. Deshalb werde nun die KfW voraussichtlich für rund 2,5 Milliarden Euro einen 7,5-prozentigen Anteil von Daimler erwerben und einen weiteren Anteil gleicher Größe im kommenden Jahr, hieß es in dem Bericht.
Daimler hält 15 Prozent am Kapital der EADS und übt darüber hinaus die Stimmrechte für ein weiteres 7,5-Prozent-Paket aus, das bei einer Gruppe von vornehmlich deutschen Finanzinvestoren liegt, zu der auch die KfW gehört. Der Stuttgarter Autobauer hatte in im Frühsommer angekündigt, seine EADS-Beteiligung reduzieren oder komplett verkaufen zu wollen.
Quellen: Reuters, FT, FINANCE
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