Newsletter

Abonnements

SAP will Sybase übernehmen

Nach Rückschlägen durch die Wirtschaftskrise und Verzögerungen bei der Eroberung lukrativer Märkte unternimmt der Walldorfer Softwarekonzern SAP einen neuen Anlauf zur Vergrößerung seines Kundenstamms. Im scharfen Konkurrenzkampf mit dem US-Wettbewerber Oracle ist der Marktführer bei Unternehmens-Software bereit, 4,6 Milliarden Euro für den Erwerb von Sybase aus Kalifornien zu zahlen. Der zweite große Zukauf in drei Jahren soll der finanzstarken SAP Millionen neuer Kunden bescheren, die ihre Firmendaten künftig verstärkt auf mobilen Geräten analysieren und nicht länger nur im Büro abrufen.

 

Der Schwenk in Richtung offensiv wurde mehrheitlich gelobt. Dennoch gaben die SAP-Aktien am Donnerstag um 1,5 Prozent nach, da SAP seine Barreserven anzapfen und einen mit 2,4 Prozent verzinsten dreijährigen Kredit über 2,75 Milliarden Euro aufnehmen muss. SAP will ein Aufgeld von 44 Prozent auf den durchschnittlichen Sybase-Kurs der vergangenen drei Monate zahlen und so Gegenofferten erschweren, um bis Herbst mindestens die Hälfte der Anteile an dem 1984 gegründeten US-Softwarehaus übernehmen zu können.

 

Zuletzt hatte SAP sich mit dem Erwerb von Business Objects im Jahr 2007 für 4,8 Milliarden Euro den Marktzugang zur Geschäftsdaten-Analyse erkauft. Dieses Segment des milliardenschweren Software-Markts hatten zuvor bereits IBM und Oracle als Wachstumsfeld ausgemacht und Konkurrenten aufgekauft. Mittlerweile hat Oracle den Server-Hersteller Sun geschluckt und will künftig Hard- und Software für das Datenbanken-Geschäft aus einer Hand liefern.

 

Quelle: Reuters

 

mehr Infos:

SAP kauft Partner Technidata

SAP gibt Details für Benchmark-Bond bekannt

Themen