Sky Deutschland CFO Steven Tomsic ist kurz vor seinem Ziel angekommen. 2012 versprach der gebürtige Australier im Interview mit FINANCE-TV ein positives Ebitda für 2013. Nach etlichen verlustbringenden Jahren für den Pay-TV-Marktführer in Deutschland sieht es bislang so aus, als würde Tomsic sein Versprechen halten können. Für die kommenden Jahre rechnet Sky Deutschland sogar mit einem „stark“ weiterwachsenden Ebitda.
Der Finanzvorstand konnte seit seinem Amtsantritt im Februar 2011 den operativen Verlust von Sky Deutschland kontinuierlich senken. Das vergangene Jahr schloss Sky Deutschland jedoch noch mit einem negativen Ebitda von 51,1 Millionen Euro ab nach einem Minus von 155,5 Euro im Jahr 2011. Steigende Abonnentenzahlen geben Tomsic nun immer mehr Rückenwind und eine gute Planungsgrundlage. Im dritten Quartal 2013 meldete Sky ein Umsatzwachstum von 19 Prozent auf 392,7 Millionen Euro. Der Löwenanteil davon – 356,8 Millionen Euro entfielen auf die Einnahmen aus Abonnements. Im dritten Quartal 2012 nahm Sky Deutschland erst 306,6 Millionen Euro mit seinen Abos ein.
Kurz vor Jahresende macht Sky Deutschland zudem mit einer Einkaufstour von sich reden. Tochterunternehmen Sky Deutschland Fernsehen kündigte an, das Produktionsunternehmen Plazamedia von Constantin Sport sowie eine Beteiligung von 25,1 Prozent an Sport1 und Constantin Sport Marketing kaufen. Eine entsprechende Vereinbarung habe Sky bereits diese Woche unterzeichnet. 57,5 Millionen Euro ohne Barmittel und Verbindlichkeiten kosten die Zukäufe.
Insourcing mit M&A-Deals
Mit den M&A-Deals verfolgt Sky Deutschland eine Insourcing-Strategie. Premiere Star, Creation Club, der Logistikdienstleister Loxxess und Premium Media Solutions wurden bereits unter diesem Vorzeichen eingekauft. Von dem jüngsten Deal verspricht sich Sky Deutschland „zusätzliche Effizienzsteigerungen“ und den Durchbruch von Ultra HD. Möglich gemacht haben dies auch die Erfolge des Finanzchefs.
In den Jahren 2011 und 2012 sicherte Tomsic die Finanzierung des Pay-TV-Anbieters mit einer Wandelanleihe und einer Kapitalerhöhung über insgesamt 300 Millionen Euro. Anfang 2013 glückte ihm dann der finanzielle Befreiungsschlag: Mit einer Kombination aus neuen Krediten, der Verlängerung des Gesellschafterdarlehens des von Rupert Murdoch gegründeten Mutterkonzerns News Corp und einer neuen, großen Kapitalerhöhung erweiterte er den finanziellen Spielraum.
Die gerade angekündigten Zukäufe will Tomsic nun mit einer neuen Kreditvereinbarung finanzieren. Mit den Mitgliedern des bestehenden Bankenkonsortiums sei man bereits im Gespräch, heißt es in der Unternehmensmittelung. Sollte diese Bankfinanzierung scheitern, würde die zum Firmenimperium von Rupert Murdoch gehörende 21st Century Fox einspringen. Die Transaktion soll voraussichtlich im ersten Halbjahr 2014 abgeschlossen sein. Der vielleicht wichtigste Punkt der angekündigten Transaktion: Die Ebitda-Prognose bleibe unverändert.
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