(ame) Die französische Staatsbahn SNCF übernimmt die Mehrheit am Schweizer Waggonvermieter Ermewa und stärkt damit ihr notleidendes Frachtgeschäft. Einem Bericht der FTD zufolge hat die EU-Kommission den Deal unter der Auflage genehmigt, dass sich Ermewa von seiner Getreidetransportsparte trennt. SNCF komme es vor allem darauf an, Zugriff auf das lukrative Verleihgeschäft mit Gas- und Chemiewaggons zu bekommen, heißt es. Der größte Konkurrent der Deutschen Bahn (DB) hielt zuvor bereits eine Minderheit an Ermewa, die mit 21 000 Wagen der viertgrößte europäische Verleiher ist.
Mit der Übernahme trotz der zuletzt hohen Verluste der SNCF-Frachtsparte hat der Konzern nun einen Vorsprung vor der Deutschen Bahn im Waggonverleih. Die Bahn ist im Verleih mit Gefahrgutwaggons nicht vertreten. Ein DB-Sprecher sagte, man habe „die Schritte von SNCF bei Ermewa mit Interesse verfolgt“. Ein Kauf von Ermewa kam bei der DB-Frachtsparte DB Schenker Rail jedoch nicht infrage. Konzernchef Rüdiger Grube will, dass die an der Gewinnschwelle operierende Sparte zunächst Zukäufe der vergangenen Jahre integriert. Für die Bahn hat der Ermewa-Deal jedoch einen heiklen Nebeneffekt: Der französischen DB-Tochter Euro Cargo Rail bleiben nun kaum noch von der SNCF unabhängige Werkstätten, um ihre Züge instand zu halten.
Quellen: FTD, FINANCE
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