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Stahlgruber wird für 1,5 Milliarden Euro amerikanisch

Der deutsche Autoteilehändler Stahlgruber wird für 1,5 Milliarden Euro an den US-amerikanischen Branchenprimus LKQ verkauft.
Stahlgruber GmbH

Der Konsolidierungsdruck im europäischen Markt beschert dem Autoteilegroßhandel den nächsten Milliarden-Deal. Der US-amerikanische Branchenprimus LKQ übernimmt den deutlich kleineren Konkurrenten Stahlgruber aus Oberbayern. Stahlgruber ist ein Kfz-Teilehändler, der etwa 6.600 Mitarbeiter beschäftigt und Unternehmensangaben zufolge im Geschäftsjahr 2017 rund 1,6 Milliarden Euro umsetzen wird. Die Transaktion muss noch von den zuständigen Wettbewerbsbehörden freigegeben werden.

Nach eigenen Angaben entspricht der Kaufpreis einem Unternehmenswert von rund 1,5 Milliarden Euro, inklusive Finanzschulden. Bei einem für 2017 prognostizierten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 128 Millionen Euro, bezahlen die Amerikaner für Stahlgruber ein Multiple von rund 11,7x. Die Zahlungsbereitschaft der großen amerikanischen Autoteilehändler ist derzeit groß. Laut eines Berichts der Nachrichtenagentur Reuters bezahlte der LKQ-Konkurrent Genuine Parts zuletzt für den britischen Ersatzteilehändler Alliance Automotive sogar 13,2x Ebitda.

Deutsche Bank berät Stahlgruber bei Verkauf an LKQ

Bisheriger Eigentümer von Stahlgruber ist die Stahlgruber Otto Gruber AG, die wie eine Finanz- und Managementholding fungiert. Das operative Geschäft betreiben die Oberbayern über Stahlgruber und Rema Tip Top, die Produkt- und Servicelösungen im Automotive-Sektor bereitstellt. Stahlgruber wurde im August zum Verkauf gestellt, um in dem immer stärker werdenden europäischen Wettbewerb weiter wachsen zu können. 

LKQ will die Übernahme zum Teil mit rund 8 Millionen neuen eigenen Aktien bezahlen. Der Rest soll über neue Schulden und eine bestehende Kreditlinie finanziert werden. LKQ ist im US-amerikanischen Börsensegment Nasdaq notiert und bringt aktuell eine Marktkapitalisierung von rund 12 Milliarden US-Dollar auf die Waage.

Die Bank of America Merrill Lynch und Credit Suisse haben bei der Finanzierung beraten. Der deutsche Arm von Baker McKenzie beriet LKQ auf der M&A-Seite. Stahlgruber wurde bei der Transaktion von der Deutschen Bank und der Kanzlei Hengeler Mueller unterstützt.

philipp.habdank[at]finance-magazin.de

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