(ame) Einige international tätige Versicherer haben offenbar Interesse an einer Übernahme des Sparkassenversicherers Provinzial Nordwest in Münster. Die Versicherungen Axa in Paris, Generali in Triest sowie mindestens ein großer Versicherer in London zählen zu den potenziellen Interessente, berichtete die FTD unter Berufung auf Kreise. Die Provinzial-Eigner bestreiten bisher allerdings jegliche Verkaufsabsichten.
Die Informationen decken sich mit einem Gerücht, das letzte Woche bei öffentlichen Versicherern umlief. Demzufolge habe der westfälische Sparkassen- und Giroverband die US-Bank JP Morgan beauftragt, Verkaufsmöglichkeiten der Provinzial oder deren Lebensversicherer zu überprüfen, um Bilanzlöcher wegen der WestLB zu stopfen. Der Verband hält 40 Prozent am Sparkassenversicherer. Verbandspräsident Rolf Gerlach dementierte die Gerüchte.
Dennoch könnte Gerlach das Interesse an der Provinzial nutzen, um den heutigen Marktwert des Versicherers festzustellen und im Notfall den Anteil der Sparkassen höher zu bilanzieren. Damit könnte eine mögliche Abschreibung auf den Wert der in Schieflage geratenen West LB ausgeglichen werden. Die Sparkassen sind nicht direkt an der Landesbank und den Provinzial-Gesellschaften beteiligt, sondern über ihre Verbände. Bei einer Wertminderung der WestLB müssten die Sparkassen ihren Verbandsanteil ebenfalls abschreiben.
Quellen: FTD, FINANCE
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