(naj) Bundespräsident Horst Köhler hat am 8. April das neue Finanzmarkstabilisierungsgesetz unterschrieben und damit den Weg für eine mögliche Enteignung des angeschlagenen Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate frei gemacht. Beobachter rechnen damit, dass am 9. April ein Übernahmeangebot des bundeseigenen Rettungsfonds Soffin veröffentlicht wird. Der Bund wird über den Soffin versuchen, mittels Kapitalerhöhungen auf einen Anteil von mehr als 90 Prozent an der HRE zu kommen und dann eine Zwangsabfindung einzuleiten. Der Bund hält derzeit rund 8,7 Prozent an der HRE. (Bund steigt mit 8,7 Prozent bei HRE ein) Nach Einschätzung von Marktteilnehmern besitzen Hedge-Fonds mittlerweile mehr als 50 Prozent der HRE-Anteile. Sollten die Aktionäre nicht auf das Angebot eingehen, will der Bund sie als Ultima Ratio enteignen.
Informationen des Handelsblatts zufolge will der Bund die HRE nach einer Übernahme erheblich verkleinern. Die Bilanzsumme werde von derzeit rund 400 Milliarden Euro auf etwa 70 Milliarden bis 120 Milliarden Euro abschmelzen, hieß es in Bankkreisen. Dann werde die HRE im Wesentlichen auf den drei Säulen Pfandbriefemission, Staatsfinanzierung und deutsche Immobilienfinanzierungen ruhen.
Quellen: Handelsblatt, Der Neue Kämmerer, FINANCE