Die Wiener Feinbäckerei Heberer ist nach wie vor auf der Suche nach Investoren. Wie die Nachrichtenagentur dpa heute meldete, würde das Familienunternehmen eine Minderheitsbeteiligung abgeben. Das Unternehmen führe nach eigenen Angaben „intensiv Gespräche mit Interessenten“, hieß es. Die Kontrolle über die Firma solle jedoch im Familienbesitz bleiben. Erste Investorengespräche hatte das Unternehmen allerdings schon im Oktober gemeldet.
Heberer hatte im August 2011 für Aufsehen gesorgt, als das Unternehmen über Handzettel in den Bäckereifilialen für seine Anleihe warb. Die Bäckerei hatte eine ungeratete Anleihe mit einem Emissionsvolumen von bis zu 12 Millionen Euro und einem Zinssatz von 7 Prozent bei einer Laufzeit von fünf Jahren angekündigt. Nach rund einem Jahr hatte das Unternehmen lediglich ein Gesamtvolumen von 8,5 Millionen Euro platziert.
Heberer-Umsatz geht zurück
Die jüngsten verfügbaren Zahlen des Unternehmens stammen vom Herbst 2013. Damals sah sich die Bäckerei „auf gutem Kurs“, auch wenn die Fakten wenig erfreulich klangen. In den ersten acht Monaten des Jahres hatte Heberer ein positives operatives Ergebnis von rund 1 Million Euro erzielt und das Filialnetz um 40 Verkaufsstellen reduziert. Der Umsatz, so hieß es in der Mitteilung, werde mit 107 Millionen Euro im laufenden Geschäftsjahr (Ende am 31. Dezember 2013) „wie geplant leicht unter Vorjahr“ liegen. 2012 wurde demnach ein Umsatz von 116 Millionen Euro erzielt.
Schon im Herbst begann Heberer die Suche nach einem möglichen Geldgeber, um die Finanzkraft zu stärken. „Die wirtschaftliche Basis des Unternehmens soll langfristig über den Einstieg eines strategischen Investors gestärkt werden“, hieß es im Oktober. Schon damals verkündete das Unternehmen, man befinde sich „in fortgeschrittenen Gesprächen mit Investoren“.
Heberer ist nicht das einzige anleihenfinanzierte Unternehmen aus dem deutschen Mittelstand, das derzeit nach frischem Eigenkapital sucht. Auch Valensina sucht nach einem Investor und will ebenfalls nur eine Minderheit abgeben. Valensina führt eigenen Angaben zufolge Gespräche mit einer süddeutschen Unternehmerfamilie über eine Beteiligung zwischen 20 und 40 Prozent.