(ank) Der Schweizer Bergbaukonzern Xstrata hat die geplante Übernahme des Rivalen Anglo American abgeblasen, indirekt aber weiter Interesse an dem britisch-südafrikanischen Wettbewerber signalisiert. Nach Aussagen des Xstrata-Chefs Mick Davis, hätten unterschiedliche Vorstellungen über den Kaufpreis zu der Entscheidung geführt. Gleichwohl glaube er weiterhin an die Gründe für eine Fusion mit Anglo American.
Ende Juni hatte Xstrata Anglo American eine Fusion unter Gleichen im Wert von 22 Milliarden Pfund (fast 26 Milliarden Euro) vorgeschlagen und dem Konkurrenten Synergieeffekte von 1 Milliarde US-Dollar in Aussicht gestellt. Anglo American hatte allerdings wiederholt erklärt, die im Raum stehenden Xstrata-Offerte sei inakzeptabel. Einige Anteilseigner von Anglo American hatten eine Übernahmeprämie von rund 30 Prozent gefordert – zu viel für den mit Schulden von mehr als 13 Milliarden US-Dollar beladenen Schweizer Konzern, glauben Analysten.
Britische Behörden hatten Xstrata eine Frist für ein formelles Übernahmeangebot bis zum 20. Oktober 2009 gesetzt. Andernfalls hätte der Konzern davon für ein halbes Jahr Abstand nehmen müssen. Durch einen Zusammenschluss der beiden Bergbauriesen wäre der weltgrößte Förderer von Zink, Platin, Ferrochrom und Kohle für Energiekraftwerke und der zweitgrößte Anbieter von Kohle für die Stahlproduktion und von Kupfer entstanden.
Quellen: Reuters, FINANCE.