(sar) Die schwedische Großbank SEB will womöglich ihre Deutschlandtochter aufgeben. Wie die FTD berichtet, werde bereits mit potenziellen Interessenten über einen Verkauf des Privatkundengeschäfts gesprochen. Die Bank favorisiert dem Bericht zufolge den Verkauf des Massenkundengeschäfts mit einer Million Kunden und 174 Filialen in Deutschland. Auch der komplette Verkauf der früheren Bank für Gemeinwirtschaft (BfG) mit dem Firmenkundengeschäft sei im Gespräch. Das Privatkundengeschäft könnte einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag bringen. Als mögliche Käufer gelten der Zeitung zufolge die Genossenschaftsbank Crédit Mutuel mit ihrer deutschen Tochter Targobank, die spanische Santander und die Hypo Vereinsbank. Beraten werde die SEB von Morgan Stanley. Die Beteiligten äußerten sich nicht zu dem Thema. Gerüchte um einen Verkauf mit einer ähnlichen Interessentenkonstellation hatte es bereits vor über einem Jahr gegeben (siehe auch: SEB will angeblich deutsches Filialgeschäft verkaufen).
Die SEB hatte zwischenzeitlich geplant, das Firmenkundengeschäft in Deutschland auszubauen, bei einem in Betracht gezogenen Kauf der Mittelstandsbank IKB unterlag die SEB allerdings dem US-Finanzinvestor Lone Star (mehr dazu: Lone Star schließt IKB-Kauf ab). Im Herbst 2008 hatte die schwedische Bank bereits einen Käufer für das Massenkundengeschäft der früheren BfG gesucht, in dem durch die Finanzkrise schwierigen Marktumfeld jedoch keinen gefunden.
Quellen: FTD, FINANCE