Allianz mit Zukauf in der Türkei
Der Versicherungskonzern Allianz hat den Schaden- und Unfallversicherer Yapi Kredi Sigorta und dessen Lebens- und Rentenversicherungstochter Yapi Kredi Emeklilik übernommen. Mit dem Mutterkonzern, der Bank Yapi Kredi, hat die Allianz ein Abkommen mit 15 Jahren Laufzeit geschlossen, das den exklusiven Versicherungsvertrieb über das Bankfilialnetz in der Türkei mit 928 Geschäftsstellen ermöglicht. Die Allianz übernimmt im Detail den 93,9-prozentigen Aktienanteil der Yapi Kredi an der Unfallversicherungstochter für einen Nettopreis von 684 Mio. Euro. Der verbleibende Aktienanteil von 6,1 Prozent ist an der Istanbuler Börse notiert, kurz nach Abschluss des M&A-Deals will die Allianz ein Pflichtangebot unterbreiten. Yapi Kredi behält zudem einen 20-prozentigen Anteil an der Lebens- und Rentenversicherungstochter. Die Allianz erhofft sich hohes Wachstumspotential und begründet dies mit der niedrigen Durchdringung des Versicherungsmarktes in der Türkei. Beitragseinnahmen machen dort dem Konzern zufolge nur 1,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus, verglichen mit 7,9 Prozent in Westeuropa und 2,6 Prozent in Mittel- und Osteuropa. Der M&A-Deal wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen, Regulierungs- und Wettbewerbsbehörden müssen noch zustimmen.
Credit Suisse übernimmt Geschäftsteile von Morgan Stanley
Die Credit Suisse hat in dieser Woche eine Vereinbarung zur Übernahme des privaten Vermögensverwaltungsgeschäfts von Morgan Stanley in der Region EMEA (außerhalb der Schweiz) unterzeichnet. Das verwaltete Vermögen liegt bei mehr als 13 Mrd. US-Dollar und ist auf Großbritannien, Italien und Dubai konzentriert. Die Geschäftsbereiche werden in die Division Private Banking & Wealth Management der Credit Suisse integriert. Einen Preis nannte die Bank nicht, Analystenschätzungen belaufen sich auf 200 bis 250 Mio. US-Dollar.
Hapag-Lloyd/Hamburg Süd sagen Merger ab
Seit dieser Woche ist klar, dass es so schnell keinen Merger der beiden größten deutschen Reedereien Hapag-Lloyd und Hamburg Süd geben wird. Die im Dezember angekündigten Fusionsüberlegungen waren von Beginn an durch die komplexe Aktionärsstruktur der Reedereien belastet. Man haben keine Einigkeit über die Ausgestaltung der Transaktion erzielt, teilten nun in dieser Woche die Hapag-Lloyd-Großaktionäre, der Reisekonzern TUI und ein Konsortium um den Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne, mit. Allerdings scheint die Absage nicht definitiv: Es hieß lediglich, die Arbeiten am Projekt seien vorerst eingestellt. Hapag-Lloyd-Großaktionär Kühne hatte bereits vor mehreren Wochen auf einer Sperrminorität bestanden und gegen den Widerstand des Hamburg-Süd-Eigentümers Oetker einen Börsengang forciert und damit schon damals den M&A-Deal an den Rand des Scheiterns gebracht.
BASF will Geschäftsteil in Frankreich verkaufen
BASF stellt im Zuge einer Umstrukturierung seinen Bereich Industrial Water Management in Frankreich zum Verkauf. Der Konzern will vom 1. April an die Geschäfte mit Wasser-, Ölfeld- und Bergbauchemikalien in einer neuen globalen Geschäftseinheit mit Sitz in Ludwigshafen zusammenführen und dadurch die Effizienz erhöhen. Das Geschäft Water Solutions der BASF soll sich künftig voll auf chemiebasierte Lösungen für den Wassermarkt konzentrieren. BASF plant, das serviceorientierte Industrial Water Management Geschäft in Lyon an einen strategischen Partner zu verkaufen.
DBAG übernimmt Stephan Machinery
Im Rahmen eines Management-Buy-outs hat die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) das Unternehmen Stephan Machinery von der italienischen IMA-Gruppe übernommen. Die Kartellbehörden müssen dem M&A-Deal noch zustimmen. Das Unternehmen ist finanzschuldenfrei, der Kaufpreis liegt bei rund 40 Mio. Euro. IMA hatte Stephan Machinery 2011 als Teil der Sympak-Gruppe mit übernommen und verkauft es nun weiter, da es nicht zum Kerngeschäft gehört. Die DBAG will nach eigenen Angaben bis zu 3,7 Millionen Euro aus ihrer Bilanz investieren und künftig rund 19 Prozent an Stephan Machinery halten. Die übrigen Anteile übernehmen der parallel investierende DBAG Fund V und Mitglieder des Stephan-Managements. Stephan stellt Maschinen für die Lebensmittelproduktionen her und erwirtschaftete 2012 rund 42 Mio. Euro Umsatz. Das DBAG-Portfoliounternehmen Romaco bedient über die Tochtergesellschaft Fryma-Koruma in Teilen die gleichen Kundengruppen, nutzt allerdings einen komplementären Prozess. Ein Team von CMS Hasche Sigle unter der Führung von Hendrik Hirsch hat die DBAG rechtlich beraten.
Rewe übernimmt Mehrheit an Wasgau
Die Supermarktkette Rewe hat sich die Mehrheit an der pfälzischen Marktkette Wasgau gesichert. Rewe übernimmt von Mitgliedern der Familie Hornbach und der Hornbach Stiftung 51 Prozent der Geschäftsanteile an der Wasgau Food Beteiligungsgesellschaft. Die restlichen 49 % der Geschäftsanteile verbleiben bei der Hornbach Stiftung. Wasgau Food ist wiederum mit 53,1 Prozent des Grundkapitals Mehrheitsaktionären der Wasgau AG (Umsatz 2011 ca. 482 Mio. Euro). Rewe übernimmt damit auch die Mehrheit an der AG und will den Aktionären ein freiwilliges Übernahmeangebot über 10,36 Euro pro Aktie machen. Das Bundeskartellamt muss noch zustimmen.
Neue Gerüchte um Deloitte und Roland Berger
Die Gerüchte um eine Übernahme von Roland Berger durch Deloitte sind in dieser Woche erneut hochgekocht. Mit einem Zusammenschluss würde ein neuer Branchenriese am Beratermarkt entstehen. Insbesondere kleinere Beratungshäuser fürchten einen Prozess wie in der Wirtschaftsprüferbranche, nach dem nur wenige große Häuser am Markt bleiben.
Weitere M&A-Deals
Nach der Ankündigung, das Geschäftsfeld Photovoltaik aufzugeben, sucht Bosch nach einem Käufer für die Anteile an Aleo Solar. Die Fertigung von Wafern, Zellen und Modulen soll Anfang 2014 eingestellt werden, „soweit möglich sollen einzelne Bereiche zeitnah verkauft werden“, teilte Bosch mit. Zum Verkauf steht auch das Modulwerk im französischen Venissieux.
Curasan hat den Großteil der Business Unit Dental von Riemser Pharma übernommen. Den M&A-Deal hatte Curasan vor wenigen Tagen angekündigt.
Der belgische PE-Investor Gimv hat ihre Anteile an der Beratung Halder, die zwei Buyout-Funds im Midcap-Markt berät, an die Halder-Partner verkauft. Gimv will sich auf Kernstandorte konzentrieren und ist derzeit nach eigenen Angaben dabei, das deutsche Team zu verstärken.
Die vollständige Übernahme des Spielzeugherstellers Käthe Kruse durch die Hape Holding mit Sitz im Schweizer Luzern ist abgeschlossen. Über Details des M&A-Deals haben die Beteiligten Stillschweigen vereinbart. Der Zusammenschluss soll die Expansion von Käthe Kruse in Asien und Nordamerika vorantreiben und Synergien in Beschaffung und Vertrieb bringen. SBCF & Cie. (Transaktionsteam Michael Schuster, Michael Gill) hat die Käthe Kruse Gruppe, die Gesellschafter sowie die finanzierende Bank bei der Transaktion begleitet.