IPO geplatzt: PE-Investor Advent verkauft Douglas an CVC
Nur wenige Tage, nachdem der PE-Investor Advent seine IPO-Pläne für Douglas verkündet hat, ändert sich der Plan. Der Börsengang ist vom Tisch, denn die Parfümeriekette wird vom Private-Equity-Haus CVC Capital Partners übernommen. Die Zustimmung der Kartellbehörden zu dem Verkauf steht noch aus.
Die bislang mit einer Minderheit an Douglas beteiligte Familie Kreke hält auch weiterhin 15 Prozent der Anteile, investiert aber kein zusätzliches Kapital in den Konzern. Der Neuinvestor CVC stellt dem Unternehmen nach eigenen Angaben frisches Kapital zur Verfügung. Beraten wurde CVC durch die Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer. Die Eigentümerfamilie Kreke wurde durch die Kanzlei P+P Pöllath + Partners unter Federführung von Wolfgang Grobecker beraten.
Springer will T-Online nicht
Der Chef des Verlagshauses Axel Springer,Mathias Döpfner, hat T-Online eine Absage erteilt. „Eine Übernahme von T-Online ist sehr unwahrscheinlich“, sagt Döpfner der Süddeutschen Zeitung. Der Konzern galt bisher als heißer Anwärter für einen Kauf des Onlineportals. Die Deutsche Telekom hatte erst kürzlich verkündet, das Onlineportal verkaufen zu wollen.
Springer sehe seine Prioritäten derzeit im englischen Sprachraum, sagte Döpfner weiter. Dazu passen auch Gerüchte um einen möglichen Kauf der amerikanischen Huffington Post durch den deutschen Verlag.
Bilfinger verkauft polnische Tochter
Der Baukonzern Bilfinger verkauft sein polnisches Tochterunternehmen Bilfinger Infrastructure an den österreichischen Wettbewerber Porr Bau. Der Kaufpreis beträgt 21,5 Millionen Euro, die Zustimmung der Kartellbehörden steht noch aus.
Bilfinger Infrastructure wies im vergangenen Jahr eine Betriebsleistung von 166 Millionen Euro aus, wovon rund 32 Millionen Euro auf Norwegen entfallen. Porr selbst erzielte 2014 in Polen eine Bauleistung von rund 300 Millionen Euro und will mit dem Deal seine Marktstellung in dem Land sichern.
Manz wächst im Halbleitermarkt
Der Maschinenbauer Manz hat die Kleo Halbleitertechnik, einen Leiterplattenhersteller, erworben. Verkäufer ist die Zeiss Gruppe. Im Rahmen eines Share Deals übernimmt Manz die Patente sowie alle 20 Mitarbeiter von Kleo. Der Kaufpreis wurde nicht genannt.
Das Geld für die Übernahme stammt aus einer Kapitalerhöhung, die Manz im April abgeschlossen hatte. Der Konzern erweitert mit dem Deal sein Technologieportfolio und erhofft sich Wachstumsmöglichkeiten im Markt für Leiterplatten. Carl Zeiss wurde beim Verkauf durch P+P Pöllath + Partners beraten. Für Manz war die Kanzlei Menold Bezler beratend tätig.
Microsoft kauft 6Wunderkinder
Der amerikanische Computerriese Microsoft hat6Wunderkinder, ein Berliner Start-Up, erworben. Der Kaufpreis ist nicht bekanntgegeben worden – das Wall Street Journal sprach aber von einer Summe zwischen 100 und 200 Millionen Dollar. Das Start-Up ist für die App „Wunderlist“ bekannt. Das Team um CEO Christian Reber soll das Unternehmen nach wie vor von Berlin aus führen. 6Wunderkinder verwaltet nach eigenen Angaben mehr als 13 Millionen Kundenaccounts.
Bayer kauft indisches Saatgutunternehmen
Bayer Cropscience übernimmt das auf Gemüsesaatgut spezialisierte Unternehmen Seedworks India. Details des Deals wurden nicht bekanntgegeben. Bayer stärkt mit der Übernahme seine Marktstellung in Indien, hieß es. Seedworks soll vollständig in den Geschäftsbetrieb von Bayer Cropscience integriert werden. Die Produkte des Unternehmens werden weiterhin unter der eigenen Marke Nunhems vertrieben.
Seedworks unterhält in Indien zwei Standorte in Bangalore und Hyderabad. Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2013/2014 mit 180 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 12 Millionen Euro. Bayer Cropscience selbst erwirtschaftete im vergangenen Jahr Umsätze von 9,5 Milliarden Euro. Der Deal soll bis Anfang Juli abgeschlossen sein.
Merger von Lafarge und Holcim auf der Zielgeraden
Die Fusion der Zementkonzerne Holcim und Lafargescheint auf der Zielgeraden: Nachdem die beiden Konzerne die Bedingungen der Kartellbehörden erfüllt und den zukünftigen Konzernvorstand aufgestellt haben, hat Holcim den Aktionären von Lafarge nun das öffentliche Umtauschangebot unterbreitet.
Der Schweizer Holcim-Konzern bietet demnach neun eigene Aktien für zehn Papiere des französischen Konkurrenten Lafarge. Die Fusionspartner rechnen damit, den Deal im Juli abschließen zu können.
M&A-Personalien
Volkmar Bruckner ist von der Kanzlei Latham & Watkins in die Private-Equity-Praxis von Weil Gotshal & Manges in München gewechselt. Der 44-Jährige war acht Jahre lang für Latham & Watkins tätig. Zu seinen Beratungsschwerpunkten zählen fremdfinanzierte Übernahmen sowie klassische M&A-Deals. Die Kanzlei Latham & Watkins hatte erst in diesem Jahr mit Oliver Felsenstein und Burc Hesse zwei Partner von Clifford Chance für die eigene Private-Equity-Beratung gewonnen.
Weitere M&A-Deals
Am deutschen M&A-Markt herrscht rege Aktivität. Darauf deuten die Ergebnisse des aktuellen FINANCE M&A Panels hin. Mit dem Streben nach Wachstum über M&A-Deals geht auch eine hohe Aufmerksamkeit der Beteiligten einher: Dies zeigt sich nicht nur in langwierigen Verhandlungen, sondern auch in der Bedeutung, die der Due Diligence inzwischen beigemessen wird.
Der angeschlagene KüchenbauerAlnoverkauft die Impuls Küchen zum 30. Juni an die österreichische Steinhoff Möbel Holding. Der Kaufpreis wurde nicht bekanntgegeben, die Genehmigung der Kartellbehörden für den Deal steht noch aus. Auch eine strategische Kooperation zwischen Alno und Steinhoff ist geplant. Alno hat erst kürzlich einen neuen chinesischen Großaktionär gewinnen können.
Der Private-Equity-Investor Advent hat laut einem Bericht des Handelsblatts nun freie Bahn für die Übernahme der Osteuropa-Töchter der Hypo Alpe Adria. Die EU-Kommission habe dem Deal zugestimmt. Advent wolle den Kauf bis Mitte des Jahres abschließen. Der Verkauf der Balkan-Töchter trägt zum Abbau der verstaatlichten Krisenbank bei. Österreich hat die restlichen Teile des Instituts in eine Bad Bank mit dem Namen Heta Asset Resolution ausgelagert.
Der PE-Investor HgCapital hat über seinen Mercury Fund eine Mehrheitsbeteiligung an der Eucon-Gruppe erworben, die Datenmanagement-Dienstleistungen anbietet. An der Investition beteiligen sich auch ein Teil des Managements sowie die Gründer des Unternehmens, die weiterhin eine wesentliche Beteiligung halten werden. HgCapital wurde durch die Wirtschaftskanzlei Latham & Watkins beraten. Federführend war Oliver Felsenstein, den Latham & Watkins erst Anfang des Jahres von Clifford Chance abgeworben hatte.
DieAareal Bank hat den Kauf der Westdeutschen Immobilienbank abgeschlossen. Der Kaufpreis wird nach Unternehmensangaben in etwa den bisher angekündigten 350 Millionen Euro entsprechen, geringe Anpassungen seien noch möglich. Der Aareal Bank entsteht aus dem Deal ein Zugangsgewinn von rund 150 Millionen Euro. Die neue Tochter soll zeitnah in den Konzern eingebunden werden.
Die beiden PE-Investoren Pinova Capital und die Nord Holding haben zusammen die Mehrheit an dem Softwareunternehmen Human Solutions von den Gründern und dem beteiligten Finanzinvestor CornerstoneCapital erworben. Der Kaufpreis wurde nicht bekanntgegeben. Die Zustimmung des Kartellamts steht noch aus. Human Solutions hat über 200 Mitarbeiter, der Umsatz betrug im vergangenen Jahr rund 22,5 Millionen Euro.
Wenn es nach den Wettbewerbshütern geht, steht einer Übernahme des insolventen WindenergieunternehmensProkondurch den Energiekonzern EnBW nichts im Wege: Das Bundeskartellamt hat den möglichen Zusammenschluss genehmigt. Ob dieser stattfindet, entscheidet allerdings die Gläubigerversammlung am 2. Juli, an die der EnBw-Chef Frank Mastiaux kürzlich selbst appelliert hatte.
Reges Interesse an Kaufhof: Metro hat Reuters zufolge für die Handelskette ein unverbindliches Angebot von dem kanadischen Handelskonzern Hudson’s Bay erhalten. Über dessen Interesse war schon spekuliert worden. Auch von dem österreichischen Investor René Benko liege Kaufhof bereits eine Offerte vor. Er soll über seine Signa Holding rund 2,9 Milliarden Euro bieten – in dieser Größenordnung liege auch die Preisvorstellung von Hudson’s Bay.
Die Österreichische Post hat 60 Prozent der Anteile an dem Internetportal Aktionsfinder gekauft. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. Die übrigen 40 Prozent werden zu gleichen Teilen von den beiden Unternehmensgründern Michael Niedermoser und Gerhard Froner, die weiterhin als Geschäftsführer im Unternehmen bleiben. Neue dritte Geschäftsführerin wird Nicole Lendl von der Österreichischen Post. Aktionsfinder wurde bei der Transaktion durch Berend Yntema von dem Beratungsunternehmen Axcit Capital Partners begleitet.
Die FWW Group, ein Dienstleister für die Fondsdatenverwaltung, hat sein operatives Geschäft an das amerikanische Unternehmen Asset International veräußert. Der Deal umfasst die drei FWW-Töchter FWW Fundservices, FWW Media und FWW Systems. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Die FWW-Geschäftsführer Frederik Garnies und Torsten Iben bleiben vorerst Geschäftsführer der Unternehmen.
Die Safecharge International Group und die Fintech Group, ein Anbieter für Online-Brokerage, gehen eine strategische Kooperation ein. In diesem Rahmen hat Safecharge 5 Prozent der Fintech-Anteile erworben und erhält die Option, den Anteil noch zu erhöhen. Zu diesem Zweck plant Fintech eine Kapitalerhöhung mit einem Volumen von rund 10,1 Millionen Euro. Ausgegeben werden 810.000 neue Aktien zum Preis von je 12,45 Euro.
Walter Kuna hat sein auf Corporate Finance spezialisiertes Beratungsunternehmen Kuna & Co. KG an die amerikanische Investmentbanking-Beratung Evercore verkauft. Kuna steigt im Zuge des Deals als Senior Managing Director bei Evercore ein. Beraten wurde er durch ein Team von DLA Piper unter Federführung von Silke Gantzckow und Gitta Gehring.
Das Private-Equity-Unternehmen GMT Communications Partners veräußert seine Anteile an der Seagull Group, einem Anbieter von computerbasierten Trainingssystemen für die Seefahrts- und Ölbranche, an Herkules Capital. Der Kaufpreis wurde nicht bekanntgegeben, GMT erzielt mit dem Verkauf nach eigenen Angaben jedoch eine 2,3-fache Rendite auf das Investment. Der Deal soll Mitte Juni abgeschlossen werden. GMT wurde bei der Transaktion durch Capstan Capital Partners sowie die Kanzleien Shearman & Sterling und Tenden Advokatfirma beraten.
Die spanische Versicherung Mapfre hat die Übernahme von Direct Linein Deutschland und Italien abgeschlossen. Direct Line erzielte im vergangenen Jahr in den beiden Ländern operative Gewinne in Höhe von 26 Millionen Euro.
Quantum Capital Partners hat das Elektronikunternehmen Audioline übernommen. Beraten wurde Quantum bei dem Deal durch das Beratungsunternehmen Corporate Finance Mittelstand.
Eine Gruppe internationaler Investoren um den Fonds DY Affluent Fund hat 100 Prozent der Anteile an der Baden-Baden Cosmetics Group erworben. Der Kaufpreis wurde nicht bekanntgegeben. Die Verkäufer wurden durch Consus Partner beraten. Als Rechtsberater agierte die Kanzlei AC Tischendorf.
Axel Springer verfolgt seine Wachstumsstrategie in den USA: Der Medienkonzern hat eine Minderheitsbeteiligung an der amerikanischen Nachrichtenplattform Mic.com erworben. Details des Deals sind nicht bekannt. Springer hat Gerüchten zufolge auch Interesse an der amerikanischen Onlinezeitung Huffington Post. Anfang des Jahres schloss der Konzern auch in Deutschland einen Digital-M&A-Deal ab.
Der Ketchup-Hersteller Felix Austria übernimmt das Müsliunternehmen Bioquelle von der Eigentümerfamilie Lösch. Die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden steht noch aus. Felix erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit 215 Mitarbeitern rund 51,5 Millionen Euro Umsätze. Das Unternehmen gehört zum norwegischen Nahrungsmittelkonzern Orkla. Der Umsatz von Bioquelle lag 2014 bei 24,9 Millionen Euro. Das Unternehmen hat 51 Mitarbeiter.
Info
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