Der Schuhhersteller Seibel mit Sitz in der Pfalz übernimmt die bayerische Schuhhandelsgruppe Leiser. Seibel (Umsatz 2011: 130 Mio. Euro) hatte sich bereits vor zwei Jahren mit mehr als 40 Prozent an dem in Schieflage geratenen Unternehmen beteiligt. Leiser wird derzeit als eines der ersten Unternehmen im Wege eines Schutzschirmverfahrens saniert, die Leiser-Gruppe hatte Ende März für drei ihrer Gesellschaften ein Insolvenzplanverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Die vorläufigen Sachverwalter stellte die Kanzlei Schneider & Geiwitz. Der Insolvenzplan läuft noch bis Ende 2013. Seibel erwartet für Leiser einen Umsatz von 170 Mio. Euro. Von 130 Leiser-Filialen sollen 30 geschlossen werden, 400 Mitarbeiter werden entlassen.
Das IT-Unternehmen Allgeier hat in dieser Woche mitgeteilt, die Übernahme von Easy Software (Umsatz 2011: 27 Mio. Euro) nicht weiter zu verfolgen. Allgeier (Umsatz 2011: 380 Mio. Euro) war in der vergangenen Woche mit einem freiwilligen Übernahmeangebot über 4 Euro pro Aktie gescheitert. Allgeier teilte mit, eine Einigung habe „aufgrund erheblich unterschiedlicher Vorstellungen einiger Easy Software-Aktionäre“ nicht erzielt werden können. Die Mindestannahmeschwelle von 75 Prozent, an die das Angebot geknüpft war, war bei Ablauf der Annahmefrist nicht erreicht worden. Eine Verbindung der Geschäftsaktivitäten beider Unternehmen hält man bei Allgeier aber weiterhin für sinnvoll.
Die Beteiligungsgesellschaft Hannover Finanz hat ihren 55-prozentigen Anteil am Werkzeugbauer Ecoroll Gruppe für einen nicht genannten Preis an eine norddeutsche Familienholding verkauft. Lampe Corporate Finance hat den Deal beraten. Hannover Finanz war 2002 durch die Finanzierung eines Management-Buy-In-Konzepts im Rahmen einer Nachfolgeregelung bei Ecoroll eingestiegen. Das Unternehmen, das auch eine Tochterfirma in den USA hat, erwartet für 2012 einen Umsatz von 12 Mio. Euro. Erst vor wenigen Wochen hatte Hannover Finanz den Ausstieg beim Sportwarenhändler Runners Point bekannt gegeben.
Der russische Pumpenhersteller HMS Group hat 75 Prozent am Thüringer Hersteller von Zentrifugalpumpen Apollo Gößnitz (Umsatz 2011: 20,3 Mio. Euro) gekauft. Der Kaufpreis für die Mehrheitsbeteiligung beträgt EUR 25 Millionen und wurde vollständig fremdfinanziert. Die HMS Gruppe veröffentlichte für das erste Quartal 2012 einen Gewinn von 485 Mio. Rubel (rund 12,1 Mio. Euro). Die Kanzlei Bryan Cave hat die HMS Group zu allen rechtlichen Aspekten der Transaktion beraten. Als M&A-Berater hat Leonardo das Projekt begleitet.
Die M&A-Beratung IMAP hat ihr Team um vier neue Mitarbeiter verstärkt. Christoph Corinth verstärkt seit wenigen Wochen als Partner das Büro in München. Junxiong Wang unterstützt seit August als Projektmanager den IMAP-China-Desk. Jan Zellmann und Hans-Christian Vastert werden das Beratungshaus künftig als Analysten unterstützen.
Das Basler Chemieunternehmen Syngenta übernimmt für 125 Mio. US-Dollar die Insektizid-Sparte des Bereichs Professional Products von DuPont. Die Transaktion werde voraussichtlich im vierten Quartal 2012 abgeschlossen.
Das italienische Unternehmen Marposs, ein Anbieter von Messtechnik, ist neuer Eigentümer von Dittel Messtechnik mit Sitz in Landsberg am Lech. Ein Kaufpreis wurde nicht bekannt. Für Marposs ist es nicht der erste Zukauf in Deutschland, das Unternehmen hat bereits Artis (2008), Santec (2011) sowie im Februar die Firma Brankamp in die Gruppe geholt. Ein Team von CMS Hasche Sigle hat Marposs bei dem M&A-Deal beraten.
Die Beteiligungsgesellschaft Pinova Capital beteiligt sich im Rahmen einer Nachfolgeregelung am Unternehmen Deconta, einem Ausrüster für Asbestsanierer. Der geschäftsführende Gesellschafter Wilhelm Weßling bleibt Mehrheitseigner. Deconta wurde bei der Transaktion durch die VR Unternehmerberatung beraten.
sabine.reifenberger[at]finance-magazin.de