Einige Private-Equity-Investoren sind operativ scheinbar nicht so stark, wie sie es von sich behaupten. „Der operative Ansatz wird von den Fonds sehr unterschiedlich interpretiert“, meint Arndt Rautenberg von der Private-Equity-Beratung Rautenberg & Company. Vor vier Jahren eigentlich als Corporate-Finance-Boutique gestartet, stammen heute rund 80 Prozent des Jahresumsatzes von PE-Mandaten. In vielen Häusern herrsche noch immer das Credo, lieber den nächsten Deal zu jagen, als sich um das Portfolio zu kümmern, bemängelt Rautenberg.
Die Portfolio-Unternehmen aktiv zu managen, ist nach Einschätzung von Rautenberg allerdings entscheidend für den künftigen Erfolg der PE-Häuser. Das traditionelle Modell der 90er-Jahre der sogenannten „Hands-off-Investoren“ sei überholt. „Dieser Ansatz lebte in erster Linie von einem guten Netzwerk und einer gehörigen Portion Glück, das Zielunternehmen ohne Bieterkonkurrenz kaufen zu können“, meint Rautenberg, der solche Investitionsgelegenheiten immer seltener am Markt sieht.