Das könnte auch an dem Vormarsch der Debt-Fonds liegen – ein weiterer Unterschied zur Finanzkrise. Die Debt-Fonds finanzieren heute in Deutschland mehr als die Hälfte aller mittelständischen LBOs. Auch die Fonds scheinen in der Coronakrise bisher nicht negativ aufzufallen. Auf die Frage, wer sich in der Krise konstruktiver verhalte, fiel das Ergebnis nur hauchdünn zu Gunsten der Banken aus.
Gut die Hälfte der Befragten traute sich aber noch überhaupt kein Urteil zu – vielleicht auch deshalb, weil der größte Corona-Stress für Private Equity möglicherweise erst noch ansteht, dann nämlich, wenn die kurzfristigen staatlichen Hilfsmaßnahmen auslaufen und sich zeigt, welche Unternehmen tatsächlich wieder Tritt fassen.
Im Großen und Ganzen wähnt sich die Private-Equity-Branche der Umfrage zufolge in Sicherheit. Kein einziger der befragten Investment-Manager gab an, so sehr mit dem eigenen Portfolio beschäftigt zu sein, dass er an Neugeschäft überhaupt nicht denken kann. „Auch in der Krise sind erfolgreiche Investments möglich, zum Beispiel, wenn an sich gut positionierte Unternehmen als Folge der Krise Eigenkapitalbedarf haben“, meint DBAG-Chef Grede. Die Anforderungen der Investoren an die Qualität von Geschäftsmodellen ist allerdings sicher nicht geringer geworden.