Bahnt sich in der Private-Equity-Welt der nächste Exit an? Der Finanzinvestor Carlyle bereitet einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge einen Verkauf der Klinikgruppe Ameos vor. Demnach hat Carlyle die Investmentbanken J.P. Morgan und Macquarie mit dem kompetitiven M&A-Prozess, der schon in den kommenden Monaten initiiert werden könne, mandatiert. Reuters bezieht sich auf eine anonyme Quelle, die nicht näher genannt werden will.
Ameos könnte dem Bericht zufolge bei einem Verkauf mit bis zu 1,3 Milliarden Euro (inklusive Schulden) bewertet werden. Laut Reuters erwirtschaftet die Gruppe jährlich einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 110 Millionen Euro – die Bewertung entspräche damit einem Ebitda-Multiple von rund 12x.
Carlyle wollte die angeblichen Verkaufspläne auf Nachfrage von FINANCE nicht kommentieren. Ameos hingegen dementiert, dass es einen strukturierten Verkaufsprozess gäbe. „Interessierte Investoren haben unter Berufung auf solche Gerüchte in jüngerer Vergangenheit Kontakt zum Unternehmen und zu den Gesellschaftern einschließlich dem Gründungsaktionär Dr. Axel Paeger aufgenommen. Einen Prozess, wie in den Gerüchten manchmal unterstellt, gibt es nicht“, heißt es seitens des Unternehmens.
Ameos sei derzeit an vielen Standorten und in vielen deutschen Bundesländern das Rückgrat bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. „Ein strukturierter Prozess, wie er in den Gerüchten teilweise unterstellt wird, wäre allein deshalb objektiv nicht durchführbar.“ Für die Zeit nach der Bewältigung der Pandemie ziehe Ameos allerdings eine Fremdkapital-Refinanzierung in Betracht, wofür auch bereits schon Vorbereitungen getroffen worden seien.