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Private Equity: Altor wirbt Hajo Krösche von EQT ab

Wechselt von EQT zu Altor: Hajo Krösche. Foto: Altor
Wechselt von EQT zu Altor: Hajo Krösche. Foto: Altor

Neuzugang bei Altor: Hajo Krösche wechselt von EQT zu dem Private-Equity-Investor. Bei Altor steigt der 39-Jährige als Partner ein. Damit ist sein Arbeitgeberwechsel mit einer Beförderung verbunden: Bei EQT war Krösche zuletzt als Managing Director beschäftigt. In dieser Funktion verantwortete er laut Altor Investments im deutschsprachigen Raum sowie international.

Hajo Krösche kommt vom Private-Equity-Investor EQT

Bei dem schwedischen Finanzinvestor stieg Krösche im Jahr 2013 als Director ein. Dort arbeitete er sowohl von München als auch von New York aus. Zuvor arbeitete er unter anderem bei Bain Capital, McKinsey und Perella Weinberg. Insgesamt blickt Krösche laut Altor auf über 14 Jahre Berufserfahrung in der Private-Equity-Branche sowie in der Strategieberatung zurück.

Sein Schwerpunkt liegt auf dem Technologiesektor und dort speziell auf Softwareunternehmen sowie auf digitalen Marktplätzen. Zu seinen jüngsten Transaktionen zählt die Beteiligung an dem US-Tech-Unternehmen Focusvision, das EQT in Kooperation mit dem Growth-Investor Verdane mit dem norwegischen Unternehmen Confirmit fusioniert hat. Die Beteiligung heißt heute Forsta und wurde von den Finanzinvestoren mittlerweile an einen Strategien veräußert.

Altor schnappte sich Ex-Finleap-Managerin Birte Sewing

Krösche ist der dritte Altor-Partner mit Fokus auf die DACH-Region neben Klas Johansson – einer der beiden Co-Managing Partner des Private-Equity-Investors – sowie Partnerin Giovanna Maag. Sein neues Büro wird in Zürich sein, darüber hinaus soll der Private-Equity-Manager eng mit den Teams in der gesamten nordischen Region zusammenarbeiten.

Und Krösche ist nicht der erste Neuzugang bei Altor in der jüngsten Vergangenheit: Der Finanzinvestor hat kürzlich Birte Sewing ins Team geholt, wie er jetzt erst bekanntgab. Bei Altor ist sie Principal und arbeitet als Fintech Lead. Sewing kommt von Finleap, wo sie bis zum Frühjahr vergangenen Jahres als Managing Director und Chief Operating Officer tätig und unter anderem für die Beteiligung an der Banking-as-a-Service-Plattform Solaris verantwortlich war. Dementsprechend verfügt Sewing über „umfassende Expertise im Finanzdienstleistungssektor“, so Altor.

Altor kaufte Oceansapart und beteiligte sich an Kaefer

Neuzugang Krösche soll Altors Wachstumsambitionen im deutschsprachigen Raum unterstreichen. Der Investor hat seinen Hauptsitz in Schweden, ist aber in verschiedenen europäischen Ländern aktiv. In Deutschland ist Altor bislang verhältnismäßig gering vertreten. Von insgesamt 46 aktuellen Investments, die auf der Unternehmens-Webseite gelistet sind, kommen gerade einmal zwei aus Deutschland: Die Zahnarztgruppe Konfidents, die seit 2018 im Altor-Portfolio ist, sowie der Sportkleidungshersteller Oceansapart, den Altor im September 2021 übernommen hatte.

Damit machen deutsche Unternehmen aktuell nicht einmal 5 Prozent des gesamten Portfolios, das vor allem aus nordischen Unternehmen besteht, aus. Nicht aufgelistet ist die 50-Prozent-Beteiligung an dem Bremer Industriedienstleister Kaefer, die Altor Ende vergangenen Jahren paritätisch mit der SMS Group eingegangen ist.

Gelingt Altor die Offensive in Deutschland?

Einfach wird der Vorstoß im deutschen beziehungsweise deutschsprachigen Raum für Altor nicht, sind in der DACH-Region doch schon dutzende Midcap-Investoren mit etabliertem Track Record in der Region unterwegs. Um in dem harten Wettbewerb zu bestehen, braucht so gut wie jedes Private-Equity-Haus ein Alleinstellungsmerkmal.

Eine weitere Herausforderung: Aktuell investiert der Private-Equity-Investor aus dem fünften Fonds, der 2019 aufgelegt wurde und 2,5 Milliarden Euro schwer ist. Das nächste Fundraising dürfte damit wahrscheinlich angesichts der geopolitischen Krisen in eine Zeit fallen, die aus wirtschaftlicher Sicht nicht gerade günstig ist.

Altor hat nach eigener Aussage bislang mehr als 5 Milliarden Euro in mehr als 85 Unternehmen investiert und sucht sowohl nach etablierten Familien- als auch Wachstumsunternehmen. Der Fonds hat einen Investitionszeitraum von 15 Jahren, aus diesem kann Altor Mehrheits- und Minderheitsinvestitionen eingehen.

Olivia Harder ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die aktuellen Entwicklungen im Private-Equity- und M&A-Geschäft. Sie hat Philosophie, Politikwissenschaften, Soziologie und Geographie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen studiert, wo sie auch einen Lehrauftrag innehatte. Vor FINANCE arbeitete Olivia Harder in den Redaktionen mehrerer Wochen- und Tageszeitungen, unter anderem beim Gießener Anzeiger.