Die Welt ändert sich im Eiltempo. Megatrends geben die Richtung vor. Neben Dekarbonisierung ist vor allem die Digitalisierung in ihren unterschiedlichsten Facetten in fast allen Bereichen der Wirtschaft Treiber von Veränderung. Durch technische Fortschritte ergeben sich riesige Chancen – ebenso wie riesige Herausforderungen.
Im Schulterschluss können Unternehmen und Banken diese Chancen wahrnehmen und die Herausforderungen meistern. Mehr denn je ist ein intensiver Austausch zwischen Finanzentscheidern der Unternehmen und Finanzexperten der Banken gefragt. Denn es stehen wesentliche, richtungweisende Investitionen an – Investitionen in die Zukunft, mit denen Unternehmen die Weichen zur Weiterentwicklung und Ausrichtung stellen.
Passende Finanzierungen gefragt
Hier sind passende Finanzierungslösungen gefragt. Ob klassische Corporates-Kreditfinanzierungen, gekoppelt mit speziellen Fördermitteln, Asset-basierte und komplexe Strukturen oder ein passender Kapitalmarktzugang: So individuell wie das Unternehmen, so maßgeschneidert sollte die Finanzierung sein. Allein im Bereich der Fördermittel etwa sind die Möglichkeiten derzeit so vielfältig wie noch nie. Als Sparringspartner finden die Experten der Finanzdienstleister die richtigen Instrumente, die sich eignen, innovative Investitionen im Unternehmen zu begleiten. Dazu zählen auch ESG gestützte Finanzierungsinstrumente.
Die Palette an Zukunftsthemen ist groß. Die Notwendigkeit für Investitionen nicht minder: ob in der Mobilität – Stichwort autonomes Fahren – oder im Maschinen und Anlagenbau, wenn es um höhere Automatisierung bis hin zum Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) geht. Das Potential durch den Einsatz von KI in der deutschen Industrie beläuft sich bis 2025 auf rund 488 Milliarden Euro, so die Schätzung von Experten. Die inzwischen ausgereiften Verfahren mit dem Kernelement des Machine Learning setzen sich immer mehr durch und eröffnen Unternehmen ungeahnte Möglichkeiten von der Prozessoptimierung bis hin zu Geschäftsmodellinnovationen.
Zunehmende digitale Vernetzung wichtig
Selbst das Problem der Rohstoffknappheit im Halbleiterbereich zeigt im Umkehrschluss, wie wichtig die zunehmende digitale Vernetzung, insbesondere in den Segmenten Mobilität, Automatisierung von Fertigungskapazitäten oder Rechenzentren, zur Bewältigung stetig wachsender Datenvolumina ist. Die Halbleiterindustrie wurde von der Nachfrage geradezu überrannt, und der Nachfrageüberhang wird wohl noch einige Zeit anhalten. Erst 2022 sehen Experten eine Normalisierung. Auch langfristig dürfte sich der Aufwärtszyklus in der Halbleiterindustrie fortsetzen, unter anderem durch Nachfrage aus der Automobilbranche aufgrund der höheren Penetration von E-Fahrzeugen sowie der Data Center.
Weitere Wachstumsfelder und damit Investitionsbedarf eröffnen der Ausbau von Glasfasernetzen, von Breitband – also 5G oder 6G – oder auch die Open-RAN-Technologie. Sie sind Basis für innovative Weiterentwicklungen und die Vernetzung in vielen anderen Bereichen der Wirtschaft.
Darüber hinaus sind Virtual Augmented Reality, Medizintechnik, und nicht zu vergessen die Biotechnologie wesentliche Felder, die unsere Zukunft nachhaltig verändern werden. Wie rasant dies teilweise passieren kann, hat die Pandemie gerade deutlich unter Beweis gestellt. Im Schulterschluss sind Unternehmen und Finanzierungsexperten der Banken für die anstehenden Herausforderungen gewappnet.
Autor
Kai Latussek verantwortet das Geschäft mit Unternehmen im Sektor Zukünftige Technologien, IT & Telekom bei der BayernLB in München.
Kontakt: kai.latussek[at]bayernlb.de