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„Grenke muss jetzt liefern“

Carola Rinker, Expertin für forensische Bilanzuntersuchungen, sieht noch viele Fragezeichen im Fall Grenke.
Rinker

Frau Rinker, als Expertin für das Aufspüren von Bilanzunregelmäßigkeiten haben Sie eine Checkliste mit möglichen Hinweisen für Bilanztricksereien entwickelt. Wie viele dieser Alarmglocken von Ihnen schlagen im Fall Grenke denn gerade an?
Es sind nicht alle, aber schon einige. Da sind zum Beispiel die auffallend hohen Gewinnmargen und Wachstumsraten, die Grenke für die Vergangenheit ausweist. Dabei agiert das Unternehmen in einer Branche, die sonst nicht durch eine besonders starke Performance auffällt. Solch spektakulär gute Entwicklungen im Vergleich zum Wettbewerb hat man auch bei Wirecard gesehen. Was ich ebenfalls beunruhigend finde, ist, wie kompliziert sich Grenke darstellt.

Was konkret meinen Sie damit?
Grenke hat eine sehr verschachtelte und nicht gerade transparente Firmenstruktur. Der Vorstand hat sich nie darum bemüht, diese Struktur in den Geschäftsberichten überzeugend zu erklären. Auch die Buchhaltung halte ich für komplex. Das Unternehmen kommuniziert die Ertragsstärke anhand verschiedener Deckungsbeiträge. Das sieht man sonst nie, und das macht die Vergleichbarkeit mit anderen Unternehmen nicht leichter. Komplexe Strukturen und Kennzahlen sind grundsätzlich ein guter Nährboden für etwaige Manipulationen. Das heißt aber nicht, dass bei Grenke auch tatsächlich manipuliert worden ist.

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