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Hess AG: Prüfer widerrufen Bestätigungsvermerk für 2010

Die Hess AG hat offenbar auch ihre Bilanz aus dem Jahr 2010 geschönt.
Thinkstock / Getty Images

Der insolvente Leuchtenhersteller Hess hat offenbar auch schon im Jahr 2010 seine Wirtschaftsprüfer getäuscht. Damals hatte das Heidelberger Wirtschaftsprüfungsunternehmen Falk die Bücher der Hess AG geprüft. In einer Adhoc-Meldung vom heutigen Donnerstag teilt das Unternehmen aus dem Schwarzwald mit, dass die Wirtschaftsprüfer ihren für das Geschäftsjahr 2010 erteilten uneingeschränkten Bestätigungsvermerk widerrufen haben.

Das gelte sowohl für den Jahres- als auch für den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010. Die Abschlüsse weisen offenbar erhebliche Mängel auf und geben damit „kein zutreffendes Bild der Vermögens-, Finanz-oder Ertragslage“, heißt es in der Mitteilung. Die Rücknahme des Bestätigungsvermerks durch Falk bestätigt die bereits vorliegende Einschätzung der WP-Gesellschaft Ebner Stolz, die im Auftrag des Insolvenzverwalters Volker Grub den Hess-Büchern eine Sonderprüfung unterzogen hatten.

Ende Januar hatte Grub die von Ebner Stolz korrigierten Bilanzen sowie die Gewinn- und Verlustrechnungen der Hess AG für die Jahre 2007 bis 2011 vorgelegt. Dabei legte er für diesen Zeitraum Löcher in den Bilanzen von rund 23 Millionen Euro offen. 2012 soll das Unternehmen das Ergebnis nach Steuern sogar um mehr als 20 Millionen Euro zu hoch ausgewiesen haben. Dem früheren Vorstandschef Christoph Hess sowie seinem langjährigen Hess-CFO Peter Ziegler wird vorgeworfen, für die Bilanzfälschungen verantwortlich zu sein.

anne-kathrin.meves[at]finance-magazin.de

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Die wichtigsten Hintergründe zum tiefen Fall von Hess können Sie auf unserer FINANCE-Themenseite nachverfolgen.