
Horváth
Herr Kappes, das Coronavirus stellt Unternehmen und ihr Controlling vor extreme Herausforderungen – eine Planung selbst für die kommenden Wochen scheint fast unmöglich. Wie müssen Controller jetzt reagieren?
Im besten Falle aktualisieren die Controller schnell und zuverlässig den Forecast und liefern dem Management sowie dem CFO Handlungsempfehlungen. Dazu brauchen sie vor allem eins: ein integriertes Planungsmodell, das simulationsfähig ist und sich flexibel anpassen und erweitern lässt.
Können Sie das erläutern?
Viele Controller machen nur eine Finanzsimulation, aus der sie Erkenntnisse ableiten wie „weniger Umsatz gleich weniger Ergebnis“ – das sind aber keine Erkenntnisse, die in der Corona-Krise weiterhelfen. Ein integriertes Planungsmodell dagegen betrachtet alle relevanten Bereiche, etwa die Supply Chain.
Was für Fragen beantwortet so ein Modell?
Welche Probleme und Restriktionen könnten auftreten? Was heißt das für die Liquidität? Und an welchen verschiedenen Stellschrauben kann man jetzt drehen? Ist ein solches Modell simulationsfähig, können die Controller damit verschiedene Szenarien entwickeln, die jetzt bei der Entscheidung, mit welchen Mitteln man gegensteuert, helfen. Je nach Komplexität der Situation und Leistungsfähigkeit des Modells können die Unternehmen dann innerhalb einiger Stunden oder weniger Tage akkurat mit Gegenmaßnahmen auf die Krise reagieren. Natürlich müssen die Szenarien bei neuen Ereignissen immer wieder schnell aktualisiert werden.