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Stillstand nach Hackerangriff bei SAF-Holland

Nach einem Cyberangriff auf den Nutzfahrzeug-Zulieferer SAF-Holland stehen Teile von dessen Produktion still. Foto: SAF-Holland
Nach einem Cyberangriff auf den Nutzfahrzeug-Zulieferer SAF-Holland stehen Teile von dessen Produktion still. Foto: SAF-Holland

Aurubis, Continental und nun auch SAF-Holland: Der Nutzfahrzeug-Zulieferer mit Sitz im bayrischen Bessenbach ist am vergangenen Wochenende Opfer eines Cyberangriffs geworden, wie das Unternehmen am heutigen Montagmittag mitteilt. Infolge der Attacke sie das Notfallprotokoll aktiviert und die Systeme vom Netz getrennt worden, erklärte ein Sprecher auf FINANCE-Anfrage. Teile der Produktion wurden dadurch unterbrochen.

Aktuell sei man damit beschäftigt, die Systeme nach und nach wieder hochzufahren und Übergangslösungen zu finden. Wann die Produktion wieder vollständig laufen wird, ist aktuell noch nicht abzusehen. SAF-Holland rechnet aus heutiger Sicht jedoch damit, dass sich die Unterbrechung über einen Zeitraum von sieben bis vierzehn Tagen erstrecken könne.

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SAF-Standorte in Europa und Nordamerika betroffen

SAF-Holland will sich zudem eng mit seinen Kunden und Lieferanten abstimmen, um die Auswirkungen auf die Lieferketten so gering wie möglich zu halten. Wie stark der Konzern und welche Geschäftsbereiche von der Cyberattacke konkret betroffen sind, wird derzeit noch geprüft. Man gehe allerdings davon aus, „den entstehenden Produktionsrückstand im Verlauf der nächsten drei Monate aufholen zu können“, heißt es.

Von der Attacke betroffen sind lauf dem Sprecher mehrere Standorte in Europa und Nordamerika, die Niederlassungen in Asien seien hingegen nicht eingeschränkt. Bei der Aufklärung arbeite SAF-Holland eng mit den eingeschalteten Ermittlungsbehörden zusammen.

Cyberattacken werden zu einem immer größer werdenden Problem. Im vergangenen Jahr sollen sie laut IT-Branchenverband Bitkom für Schäden von mehr als 200 Milliarden Euro gesorgt habe. Für mittelständische Unternehmen wird es immer schwerer entsprechenden Versicherungsschutz zu finden. Umso wichtiger ist es, dass sich Unternehmen gegen Cyberangriffe schützen und wissen, wie sie im Ernstfall darauf reagieren sollten.

Thomas Holzamer ist Redakteur bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die aktuellen Entwicklungen im Banken-Sektor, speziell das Firmenkundengeschäft. Er hat Politikwissenschaften an der Technischen Universität Darmstadt studiert. Vor FINANCE arbeitete Thomas Holzamer mehr als 12 Jahre in den Redaktionen der Mediengruppe Offenbach-Post, zunächst als verantwortlicher Redakteur für Sonderpublikationen, später im Lokalen.