„Ausländische Investitionen sind der größte Treiber des Wachstums“, sagt Gandolfo. 2011 erreichte Indonesien bereits ein Rekordniveau an ausländischen Direktinvestitionen (19 Milliarden Dollar), das 2012 nochmals übertroffen werden konnte. Die Wirtschaftswachstumsraten liegen bei über 6 Prozent.
Standortfaktoren sprechen für Indonesien
Die günstigen Arbeitskosten machen den Standort attraktiv – insbesondere für Konzerne aus den Sektoren Chemie, Energie und Elektronik, aber auch für Telekommunikation und den deutschen Maschinenbau und die Automotiveindustrie. 240 Millionen Menschen leben in Indonesien, die Bevölkerung ist durchweg jung, so dass das Land von einer demographischen Dividende profitieren wird. Zugleich macht die wachsende Mittelschicht das viertgrößte Land der Erde zu einem interessanten Konsumentenmarkt.
Infrastruktur ist in dem aus über 17.000 Inseln bestehenden Archipel naturgemäß ein Thema. Allerdings konzentrieren sich mehr als 60 Prozent der Bevölkerung und des BIP auf der größten Insel Java. „Infrastruktur bleibt eine Herausforderung“, sagt Gandolfo. CFOs müssten aufpassen, dass ihre Logistikströme stimmen und sie sich an der richtigen Position befinden, rät Gandolfo. Ein über 15 Jahre angelegter Masterplan der Regierung, der ein Investitionsvolumen von über 460 Milliarden Dollar vorsieht, soll dabei helfen, Indonesien unter den Top10-Ökonomien zu platzieren.
CFOs müssen Beziehungen pflegen
Seit 2012 ist Indonesien Investment Grade. Die Wachstumsgeschichte bleibe intakt, glaubt der Banker. Schon jetzt verschieben sich manche Investitionen in Asien von China nach Asien. An eine langfristige Verdrängung des Reiches der Mitte zugunsten des Archipels glaubt Gandolfo nicht: „Unternehmen brauchen Strategien für China und für Indonesien.“ Bei Geschäften in Indonesien kommt es vor allem auf Beziehungen an.
Bei der Finanzierung der Unternehmung bieten sich CFOs eine Reihe von Möglichkeiten. Der indonesische Bankensektor ist im Vergleich zu China deutlich offener. Unternehmungen können sowohl durch Equity, shareholder loans als auch durch lokale Banken finanziert werden. Dann allerdings müsste die Währung onshore gekauft werden, sagt Gandolfo.
Indonesien ist seit 2012 Investment Grade. Die Wachstumsgeschichte bleibt intakt. Schon jetzt verschieben sich manche Investitionen in Asien von China nach Asien. An eine langfristige Verdrängung glaubt Gandolfo nicht: „Unternehmen brauchen Strategien für China und für Indonesien.“