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Rachel Empey erhält Aktienoptionen von Fresenius

Rachel Empey erhält von Fresenius einen langfristigen Anreiz über Aktienoptionen.
Fresenius

Rachel Empey hat von Fresenius Aktienoptionen im Rahmen eines langfristigen Bonusprogramms (Long Termin Incentive Program 2013) erhalten. Da die Finanzchefin erst seit August vergangenen Jahres – und damit unterjährig – zu dem Gesundheitskonzerns gestoßen ist, erhält sie diesen variablen Vergütungsbestandteil einige Monate nach ihren Vorstandskollegen.

Das der Britin gewährte Aktienoptionspaket hat ein Volumen von rund 298.000 Euro, wobei Fresenius den Wert der Aktienoptionen mit 10,61 Euro ansetzt. Daraus ergibt sich, dass Empey rund 28.000 Aktienoptionen zur Verfügung stehen, die sie zum volumengewichteten Durchschnittskurs der Fresenius-Aktie an den letzten 30 Kalendertagen vor dem Zuteilungstag ausüben kann. Mit Blick auf den Kurs in den vergangenen Monaten dürfte der Preis, zu dem Empey nach einer Wartezeit von mindestens vier Jahren kaufen darf, also um die 60 Euro liegen.

Wenn sich die Fresenius-Aktie in den kommenden vier Jahren so entwickeln würde wie in den vergangenen, wäre das kein schlechtes Geschäft. Im Januar 2014 lag der Kurs noch unter der 40-Euro-Marke. Bei einer Differenz von 20 Euro zwischen dem jetzt festgelegten Ausübungskurs und dem Kurs, den die Aktien nach der Ausübung der Option hätten, könnte Empey auf einen Gewinn von mehr als einer halben Million Euro hoffen.

Rachel Empey kann Optionen erst in vier Jahren nutzen

FINANCE-Köpfe

Rachel Empey, Fresenius SE & Co KGaA

Ihre Laufbahn beginnt Rachel Empey als Wirtschaftsprüferin bei Ernst & Young und als Business Analyst bei dem Telekommunikationsausrüster Lucent Technologies. Danach nimmt eine steile Karriere durch verschiedene Finanz- und Controllingfunktionen im spanischen Telefónica-Konzern ihren Anfang.

Als Group Controller bei Telefónica Europe verantwortet sie die Planung des Berichtswesens im Rahmen des internationalen Managements der europäischen Niederlassungen. Zuvor hat sie verschiedene Führungspositionen in Finanzbereichen bei der Konzerntochter O2 in Großbritannien inne. Ab 2009 leitet Empey das Controlling der deutschen Tochter Telefónica Deutschland. Dort steuert sie die Strategie des Unternehmens bei der Auktion der neuen Lizenzen für den ultra-schnellen Mobilfunkstandard LTE erfolgreich mit.

2011 wird sie zur Finanzchefin befördert und leitet in dieser Funktion den Börsengang von Telefónica Deutschland im Oktober 2012 – mit einem Emissionsvolumen von rund 1,5 Milliarden Euro einer der größten IPOs der vergangenen Jahre in Deutschland.

Von Februar bis Juli 2014 ist Empey mit der gemeinsamen Führung des Management Boards der Telefónica Deutschland Holding AG betraut und verantwortet in dieser Funktion das operative Geschäft. Nach dem Abschluss der Fusion mit E-Plus konzentriert sie sich wieder auf ihre Aufgaben als Finanz- und Strategiechefin.

Im August 2017 wechselt Empey zu dem Dax-Unternehmen Fresenius, wo sie die CFO-Position übernimmt.

zum Profil

Allerdings kann die in Oxford ausgebildete Mathematikerin und Wirtschaftsprüferin, die vor ihrem Wechsel in die Fresenius-Zentrale nach Bad Homburg fast sechs Jahre lang als Finanzchefin für den Münchener Mobilfunkriesen Telefónica Deutschland tätig gewesen war, die Optionen eben frühestens nach der vierjährigen Wartezeit einlösen – und in voller Höhe auch nur dann, wenn in dieser Zeit bestimmte Unternehmensziele erreicht worden sind.

Welche genau das sind, ist im Geschäftsbericht 2016 des Konzerns nachzulesen: Innerhalb der Wartezeit muss das um außerordentliche Effekte bereinigte konsolidierte Konzernergebnis nach anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen der USA währungsbereinigt um mindestens 8 Prozent pro Jahr im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr gestiegen sein. Alternativ wird der Bonus auch fällig, wenn die durchschnittliche Wachstumsrate dieses Konzernergebnisses in diesen vier Jahren 8 Prozent beträgt. Wird keines dieser beiden Ziele erreicht, verfallen die ausgegebenen Optionen zum Teil oder sogar vollständig.

Für Unternehmen haben solche langfristigen Vergütungsprogramme neben dem Anreiz, gute Arbeit zu leisten, einen weiteren Vorteil: Sie binden die Top-Manager für einen längeren Zeitraum an das Unternehmen. Die Optionen können nämlich auch nur dann genutzt werden, wenn ein Arbeitsverhältnis fortbesteht.

Der Kurs der Fresenius-Aktie in den vergangenen fünf Jahren

Fresenius gibt außerdem Phantom Stocks aus

Neben Aktienoptionen gibt Fresenius im Rahmen seines langfristigen Bonusprogramms zudem Phantom Stocks aus. Aus dem Geschäftsbericht 2016 geht hervor, dass die Teilnehmer des Optionsprogramms „LTIP 2013“ wählen können, ob sie Aktienoptionen im Verhältnis von 75:25 oder 50:50 zu Phantom Stocks erhalten möchten.

Anders als bei den klassischen Aktienoptionen erhalten die Begünstigten für jede Phantom Stock einen Betrag in Höhe des volumengewichteten Durchschnittskurses der Fresenius-Aktie in den letzten drei Monate vor dem Ausübungstag. Auch hier liegt eine mindestens vierjährige Wartezeit vor, und die Ausübung ist ebenfalls an die Erfolgsziele geknüpft.

Virtuelle Aktien
, aber auch die Vorstandsvergütung insgesamt, sind immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Hauptkritikpunkt: Die Vergütungsstrukturen sind komplex und meist schwer zu durchschauen.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Mehr zu Werdegang und Karriere-Highlights der neuen Fresenius-Finanzchefin finden Sie im FINANCE-Köpfe-Profil von Rachel Empey.

Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.

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