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Prognosen der Dax-Unternehmen werden besser

Die Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und die Hamburger PR-Beratung Kirchhoff Consult haben die Prognoseberichte der Dax-Unternehmen genau geprüft.
AndreyPopov/iStock/Thinkstock/Getty Images

Die Dax-Unternehmen haben die Qualität ihrer Prognoseberichte verbessert, sie sind genauer und transparenter geworden. Das hat eine aktuelle Studie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und der Hamburger PR-Beratung Kirchhoff Consult ergeben, in der die Geschäftsberichte des vergangenen Jahres mit den Prognosen des Vorjahres verglichen wurden. Dafür wurden sowohl quantitative als auch qualitative Angaben untersucht. „Die Qualität der Prognoseberichte hat sich verbessert. Bedauerlicherweise verzichten aber einige Dax-Unternehmen nach wie vor auf eine quantitative Ergebnisprognose“, sagt Klaus Rainer Kirchhoff von Kirchhoff Consult.

Bei der Verlässlichkeit der Prognosen schneiden die Dax-Konzerne deutlich besser ab als im Vorjahr. Von 19 Unternehmen, die quantitative Voraussagen gemacht hatten, konnten 15 die prognostizierten Ergebnisse erreichen oder übertreffen. Im vergangenen Jahr hatten das nur elf Unternehmen geschafft. Vier Konzerne konnten die prognostizierten Ergebnisse nicht erreichen: Adidas, Lufthansa, RWE und SAP. Bitter: Alle  Prognoseverfehlungen wurden entweder nicht begründet oder nur wenig erläutert.

Doch unterm Strich performen die Dax-Konzerne gut. Das gilt nicht für die gesamte Breite des Aktienmarkts. Insgesamt hat die Zahl der Gewinnwarnungen in Deutschland im vergangen Jahr um 18 Prozent zugelegt, hat EY herausgefunden. 14 Prozent aller börsennotierten Unternehmen schraubten ihre Umsatzprognosen herunter. 

Die Telekom als leuchtendes Beispiel

Obwohl einige Konzerne auf konkrete Ziele verzichten, sind die Prognosen insgesamt aber auch transparenter geworden. Die Untersuchung bescheinigt in diesem Jahr zehn Dax-Unternehmen eine hohe Transparenz bei ihren Prognosen. Im vergangenen Jahr erreichten das nur acht Unternehmen. Neu in dieser Gruppe sind in diesem Jahr SAP und Linde.

Die Zahl der Dax-Konzerne mit niedriger Transparenz ging von zehn auf sieben zurück. Dazu zählen unter anderem Baiersdorf, HeidelbergCement und Lanxess. Einer der Gründe für die niedrige Transparenz sind zum Beispiel fehlende quantitative Prognosen.

Als leuchtendes Beispiel für sehr hohe Transparenz stellen DSW und Kirchhoff die Deutsche Telekom dar. Der Prognosebericht der Telekom erstreckt sich über 13 Seiten. Allerdings ist die Länge des Berichts kein Indikator dafür, wie transparent die Prognosen tatsächlich sind. Linde erreicht mit einem Bericht von drei Seiten eine hohe Transparenz, während der Deutschen Bank trotz elf Seiten nur eine niedrige Transparenz bescheinigt wird.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.