Trotz des schwachen Wirtschaftswachstums ist die Zahlungsmoral in Deutschland gut: Zwischen Oktober 2012 und September 2013 haben 16,1 Prozent der Firmen ihre Rechnungen nicht oder zu spät bezahlt. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die halbjährlich vom Forderungsmanager EOS Deutschland und der Wirtschaftsauskunftei Bürgel durchgeführt wird.
Demnach wurde das Jahrestief der schlechtesten Zahlungsmoral im Juni erreicht. Spürbar wurde der Einfluss des langen Winters auf die Liquidität und das Zahlungsverhalten der Unternehmen, sagt EOS-Geschäftsführer Stephan Spieckermann: „Das Zahlungsverhalten ist besser, als wir erwartet hatten.“
AGs mit schlechter Zahlungsmoral
Das niedrige Zinsniveau sorge für geringere Sparquoten in den Unternehmen und für geringer werdende Rücklagen, heißt es. Die durchschnittliche Überfälligkeit lag im September nur noch bei 24 Tagen. Im Oktober 2012 hatte diese noch bei 52 Tagen gelegen.
Zwischen den einzelnen Bundesländern bestehen erhebliche Unterschiede in der Zahlungsmoral. Deutlich besser als der bundesweite Schnitt lag die Zahlungsmoral im September in Sachsen (12,5 Prozent), Thüringen (12,8) und Brandenburg (14,6). Besonders schlecht schnitt das Saarland ab, wo die Nicht- bzw. Spätzahlerquote bei 22,4 Prozent lag.
Auffällig ist: Besonders große, als Aktiengesellschaften registrierte Unternehmen lagen mit einem Anteil von 35,2 Prozent an zu spät gezahlten Rechnungen klar über den GmbHs mit 27,4 Prozent. Hier scheinen Großkonzerne ihre Marktmacht auszunutzen und bewusst zu spät zu zahlen, deutet EOS den Befund.
Info
Die vollständige Studie von EOS mit weiteren Details zur Zahlungsmoral deutscher Unternehmen können Sie un unserer White Paper Library herunterladen.