Euler Hermes Rating will Asset Managern die Einzeltitelauswahl bei Corporate Bonds erleichtern und hat dafür ein neues Webportal zur Bewertung von Unternehmensanleihen auf die Beine gestellt. Dort können ab sofort rund 1.000 Corporate Bonds von etwa 350 börsennotierten europäischen Emittenten – von A wie Adidas bis Z wie Ziggo – miteinander verglichen werden. Das Bewertungsmodell – Euler Hermes hat es Quantitatives Spread Modell (QSM) getauft – ermittelt für jede Anleihe den angemessenen Risikoaufschlag, den sogenannten „fairen Spread“. Auf dieser Basis sollen Investoren über- oder unterbewertete Bonds identifizieren und so vielversprechende Anlagechancen treffen können.
Alphaquelle für Asset Manager
„Um eine faire Bewertung der Unternehmensanleihen zu ermitteln, analysiert und gewichtet das Modell die Risikofaktoren sowohl der Anleihe selbst, als auch der Emittentin, ihrer Aktie und des makroökonomischen Geschäftsumfeldes. Zu diesen Faktoren zählen z.B. die finanzielle Situation des Unternehmens, die konkrete Anleihenausgestaltung, die Zinsstruktur und das Wirtschaftswachstum oder auch die Aktienvolatilität als konkreter Hinweis auf eine gewisse Unsicherheit der Marktteilnehmer“, erklärt Hendrik Emrich, Leiter Credit Research bei Euler Hermes Rating. Dazu nutzt das Tool unter anderem Schnittstellen zu Recherchedatenbanken wie etwa Bloomberg. „Liegt der faire Spread erheblich unter dem, zu dem beispielsweise eine VW-Anleihe aktuell gehandelt wird, ist das ein Kaufsignal“, erklärt Emrich, der das Tool als Alphaquelle für Asset Manager verstanden wissen will. Gerade die intransparenten Bondmärkte würden ein solches Modell attraktiv machen.
Eine Rückrechnung, die die Funktionsfähigkeit des Modells illustrieren soll, liefert Euler Hermes Rating natürlich mit. „Die Ergebnisse stützen die Annahmen unseres Modells: Zwei anhand des QSM zusammengestellte Modellportfolios erzielten über einen Zeitraum von fünf Jahren hohe Durchschnittsrenditen von 30 beziehungsweise 17 Prozent per annum. Damit liegen sie teilweise weit vor den meisten der gängigen Rentenmarktindizes, die wir über den gleichen Zeitraum als Vergleich herangezogen haben“, sagt Emrich. Eine Jahreslizenz für das Bondportal ist für 20.000 Euro zu haben. Bis Ende Juni gibt es diese mit einem Rabatt von 50 Prozent.