Der ehemalige Finanzvorstand der Telekom Austria, Stefano Colombo, ist von der Deutschen Bank in Österreich wegen des Verdachts auf Geldwäsche angezeigt worden. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Format. Auslöser seien Einzahlungen von 1,18 Millionen Euro auf einem Colombo gehörigen Konto bei der Privatbank Sal. Oppenheim, die inzwischen der Deutschen Bank gehört. Dem Nachrichtenmagazin zufolge werde geprüft, ob es sich bei dem Betrag um Kickback-Zahlungen im Rahmen der Mobiltel-Affäre der Telekom Austria handele.
Der skandalgeschüttelte Konzern hatte im Juli 2005 den bulgarischen Mobilfunker für 1,6 Milliarden Euro von einer österreichischen Investorengruppe übernommen. Die wiederum hatte Mobiltel im Vorfeld für rund 800 Millionen Euro vom Eigentümer Michail Chernoy gekauft. Laut Format soll Colombo wenige Wochen nach der Übernahmeankündigung 400.000 Euro in bar auf das Konto bei Sal. Oppenheim eingezahlt haben. Kurz darauf folgten vier weitere Bareinzahlungen. Die Staatsanwaltschaft Wien hat die Ermittlungen gegen Colombo inzwischen bestätigt und Konten im Volumen von 3,17 Millionen Euro gesperrt.
Angeblich sei die Anzeige der Deutschen Bank bereits im Herbst 2012 im Zuge des Strafverfahrens wegen Kursmanipulation gegen die Ex-Vorstände der Telekom Austria, unter anderen Finanzvorstand Colombo, eingegangen. In dieser Sache wurde auch die Rolle der Deutschen Bank thematisiert. Der Hintergrund: Im Jahr 2004 ist der Kurs der Telekom-Austria-Aktie durch massive vom Vorstand der Gesellschaft selbst in Auftrag gegebene Käufe nach oben getrieben worden, um die Schwelle für Bonuszahlungen zu knacken. Insgesamt wurden damals 8,7 Millionen Euro ausgeschüttet. Colombo wurde in dem darauf folgenden Prozess nicht rechtskräftig zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Gegen das Ende Februar verhängte Urteil hat er Berufung eingelegt.