Haftungsrisiken für CFOs steigen

Ein CFO-Job bedeutet nicht nur viel Verantwortung, er kann auch persönliche Haftungsrisiken für den Vorstand mit sich bringen. Dies spüren die Spitzenmanager immer stärker, wie die jüngste Auswertung des FINANCE CFO-Panels zeigt, für das mehr als 80 Finanzvorstände aus dem deutschsprachigen Raum anonym ihre Einschätzung zu aktuellen CFO-Themen und Marktentwicklungen abgegeben haben. Fast 90 Prozent der teilnehmenden CFOs sind demnach der Meinung, dass das Risiko, als Vorstand in die Haftung genommen zu werden, heute deutlich höher ist als noch vor fünf Jahren.

Von nachlässig geprüften M&A-Deals bis hin zu Schäden durch fehlerhaftes Lizenzmanagement: Die Anlässe, derentwegen Vorstände schlimmstenfalls auch persönlich in die Haftung rutschen können, sind unterschiedlich. Und nicht immer sind sie für den Betroffenen zu antizipieren: Mehr als drei Viertel der von FINANCE Befragten sind der Meinung, dass es bei der Übernahme eines CFO-Mandats nur schwer zu erkennen sei, welche Risiken sich ergeben könnten und welche Versicherungen man als Vorstand benötigt. 

CFOs können sich nicht gegen alle Haftungsrisiken versichern

Entsprechend gehen 72 Prozent der teilnehmenden Finanzchefs davon aus, dass sie sich mit Versicherungen nicht gegen alle relevanten Haftungsrisiken absichern können. Die Mehrzahl der befragten Finanzvorstände begegnet diesem Dilemma zwar mit Gelassenheit. Dennoch räumen immerhin 44 Prozent ein, dass der Gedanke, als CFO in Haftung genommen zu werden, sie auch persönlich beunruhige.

Die wachsende Angst droht auch den CFO-Job unattraktiver zu machen, fürchten die Finanzchefs: Mehr als 50 Prozent der Befragten glauben, dass die Haftungsrisiken auf den Führungsnachwuchs abschreckend wirken können. Und sogar fast 60 Prozent der Teilnehmer des FINANCE CFO Panels können sich vorstellen, dass in den kommenden zwei Jahren mindestens ein amtierender CFO aufgrund des hohen Haftungsrisikos zurücktritt.