Deutsche Unternehmen haben kaum noch Möglichkeiten, ihr Cash aus China abzuziehen. „China riskiert seine Position als Zielland für Direktinvestitionen“, wettert der Treasury-Chef eines großen deutschen Familienunternehmens. Nur wer wisse, dass er Zugriff auf sein Geld habe, werde investieren.
Das scheint derzeit nicht gegeben: China hatte Anfang des Jahres Kapitalverkehrskontrollen eingeführt, um die Abwertung des Renminbi zu stoppen. Viele Details dieser neuen Vorschriften werden aber erst jetzt bekannt, denn Dokumente gibt es keine: Die chinesischen Regulierungsbehörden haben die Banken nur mündlich über die Änderungen informiert. Die Banken stehen nun vor der Herausforderung ihre Firmenkunden aufzuklären – ohne selbst etwas in der Hand zu haben.
CFOs müssen sich Dividendenzahlungen in China genehmigen lassen
Ein besonders gravierender Einschnitt: Chinesische Tochtergesellschaften, die mehr als 50 Millionen US-Dollar Dividende an ihre ausländischen Mutter ausschütten wollen, benötigen dafür die Zustimmung der Devisenbehörde SAFE Schanghai. Deutsche CFOs büßen damit Zugriff auf die Liquidität der chinesischen Töchter ein.
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