Clearstream steht wieder im Visier der US-Behörden: Die US-Staatsanwaltschaft des Southern District von New York hat Ermittlungen gegen die Deutsche-Börse-Tochter eingeleitet. Bei den Vorwürfen scheint es erneut um Verletzungen US-amerikanischer Geldwäsche- und Sanktionsvorschriften gegen den Iran zu gehen, wie Clearstream gegenüber FINANCE bestätigt.
Die Ermittlungen, bei denen Clearstream mit dem US-Staatsanwalt kooperiert, befinden sich derzeit „in einem sehr frühen Stadium“, so Clearstream. Die Aktienmärkte reagierten leicht verstimmt auf diese Nachricht, der Kurs der Deutsche Börse-Aktie fiel um 3 Prozent auf 56 Euro.
Iran-Sanktionen: Clearstream musste schon einmal zahlen
Bereits Ende Januar musste das Luxemburger Clearinghaus in den USA wegen Verstößen gegen Iran-Sanktionen 152 Millionen Dollar zahlen. Clearstream wurde zur Last gelegt, in den Jahren 2007 und 2008 für die iranische Zentralbank Vermögen im Wert von 2,6 Milliarden Dollar auf einem New Yorker Bankkonto verwaltet zu haben. Mit dem Vergleich wurde das Verfahren eingestellt. Die Deutsche Börse betonte dabei allerdings, dass die Angelegenheit „ohne eine endgültige behördliche Feststellung eines Verstoßes” gegen die Sanktionsvorschriften beendet worden sei.
Auch gegen die Deutsche Forfait ermitteln die US-Behörden, der Mittelstandsfinanzierer soll ebenfalls gegen Sanktionen im Zusammenhang mit dem Iran verstoßen haben. Infolge der Ermittlungen hatte die Ratingagentur Scope das Unternehmensrating von BB+ auf B- gesenkt.