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Zahlungsverkehr: CFOs fehlen Informationen für Bankverhandlungen

Es ist nicht immer einfach bei den Gebührenabrechnungen der Banken den Durchblick zu behalten. Ein Webinar der FINANCE-Schwesterpublikation DerTreasurer gibt Tipps.
Thinkstock / Getty Images

Wissen ist Macht – das gilt vor allem auch in Verhandlungen mit den Banken. Deshalb rüsten sich CFOs vor den Gesprächen mit den wichtigsten Eckdaten zum Geschäft des Unternehmens mit den Banken aus. Über das Cash Management erhalten sie allerdings oft nur unvollständige Informationen – oder das Treasury hat sich erheblichen Aufwand gemacht.

Das Problem: Nahezu alle Banken liefern ihre Gebührenabrechnungen in Papierform an. Nur wenige Unternehmen lassen jedoch ihre Mitarbeiter die Gebühren manuell eingeben und zuordnen. Im DAX geht die Zahl der Konten schnell über Eintausend-Marke. Deshalb können Unternehmen nicht zwischen Banken, Ländern und Services vergleichen und das günstigste Angebot auswählen. Wettbewerb ist so kaum möglich. Außerdem können Unternehmen nicht nachvollziehen, ob ihre Banken überhaupt wie vertraglich vereinbart abgerechnet haben.

„Das ist nicht mehr zeitgemäß“, sagt Martin Postweiler von der Treasury-Cloud-Anbieter TIS. „In fast allen Branchen ist eine elektronische Abrechnung der erbrachten Leistungen Standard, nur bei den Banken nicht.“ Postweiler war bis vor Kurzem im Treasury der Lufthansa tätig. Er hat in den vergangenen Jahren die aus den USA-stammende Twist-Initiative, die transparenter Abrechnungen von den Banken fordert, auch in Deutschland etabliert. In einem Webinar der FINANCE-Schwesterpublikation DerTreasurer am 30. Oktober wird Postweiler mehr über die Intiative und die Transparenz in der Kunde-Bank-Beziehung erläutern. Zu den Unterstützern von Twist gehören mittlerweile rund 40 deutsche Unternehmen, neben der Lufthansa auch Schwergewichte wie die Deutsche Post, Siemens und Bayer.

Auch für die Banken hat die elektronische Abrechnung Vorteile

Je nach Unternehmen seien durch die Abrechnungen Einsparungen zwischen 5 und 15 Prozent möglich, meint Postweiler: „Das wahre Potential zeigt sich oft erst auf den zweiten Blick sowie etwa bei Prozessverbesserungen.“ Doch es kommt nicht nur auf das Geld an, betont er: „Auch aus Compliance-Sicht ist es bedenklich, wenn ein Unternehmen nicht weiß, welche Gebühren es für welchen Zweck gezahlt hat.“ Das Thema Abrechnungstransparenz sei daher auch eine Frage von Revisionssicherheit.

Gerade kleinere Unternehmen würden sich jedoch scheuen, ihre Banken auf das Thema anzusprechen. „Manche befürchten, dass es negative Auswirkungen hat, wenn Sie Twist bei den Banken ansprechen – etwa auf die Bereitstellung von Kreditlinien“, weiß Postweiler aus Gesprächen mit anderen Treasurern. Völlig ausschließen kann er das nicht, appelliert aber an die Kollegen, auch die Vorteile der Banken zu betonen: „Auch für Banken kann es ein Business Case sein. Sie harmonisieren schließlich selbst ihre Systeme und verbessern das eigene Reporting und bieten ihren Kunden guten Service.“ Bei einigen Banken kommt die Message langsam an. Bis die elektronische und transparente Gebührenabrechnung Standard wird, ist der Weg allerdings noch weit.

desiree.backhaus[at]finance-magazin.de

Info

Auch Sie wollen Ihre Banken davon überzeugen, künftig transparente Abrechnungen anzuliefern? In einem Webinar von DerTreasurer, einer Schwesterpublikation von FINANCE, gibt Martin Postweiler von der TIS Argumentationshilfe, wie man seine Banken davon überzeugen kann, in dieses Thema zu investieren. Außerdem erläutert er, wie diese Abrechnungen automatisiert überprüft werden können. Melden Sie sich jetzt an für das Webinar am 30. Oktober.

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