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Akute Insolvenzgefahr: Euler Hermes glaubt nicht mehr an Rena

Euler Hermes senkt den Daumen über Rena: Es droht der nächste Ausfall am Markt für Mittelstandsanleihen.
Rena

Die Ratingagentur Euler Hermes senkt den Daumen über dem angeschlagenen Maschinenbauer Rena aus Gütenbach: Das Rating sinkt von B auf CC bei negativem Ausblick. Der Insolvenzantrag für die verschiedenen Tochtergesellschaften der SH+E-Gruppe werde zu Wertberichtigungen und Abschreibungen auf Vermögenspositionen führen, die die Kapitalstruktur der Rena GmbH verschlechtern werden, argumentiert die Agentur. Zudem sei nicht absehbar, wann im verbleibenden Bereich Maschinenbau wieder ein ausreichend positives Cashflow- und Ertragsniveau erreicht werden kann. Rena stützt sich stark auf den Absatz von Maschinen in die kriselnde Solarindustrie.

Euler Hermes geht in seiner Warnung noch weiter: Es bestehe das Risiko, dass „mögliche Liquiditätsengpässe nicht mehr extern finanziert werden können.“ Frühestens in einigen Wochen seien verlässliche Informationen und „konsistente Planungen“ zur zukünftigen Entwicklungsperspektive möglich. Die Ratingagentur geht „von hohen Risiken für die Zahlungsfähigkeit der Rena GmbH“ aus und hält eine negative Ratingentwicklung für wahrscheinlich.

Rena-Mittelstandsanleihen vor Ausfall?

Unter dem nun gültigen CC-Rating käme vor dem möglichen Ausfall der Rena-Mittelstandsanleihen nur noch die Stufe C. In den vergangenen Wochen sind die beiden Mittelstandsanleihen bereits auf Talfahrt gegangen. Die 2010 begebene Mittelstandsanleihe über 43,5 Millionen Euro, die Ende 2015 ausläuft, notiert aktuell bei 59 Prozent. Die 2013 begebene Mittelstandsanleihe über rund 34 Millionen Euro sackte sogar auf 50 Prozent ab. Der nächste Zinstermin, bei dem rund 2,8 Millionen Euro fällig werden, ist im  Sommer.

Ein Rena-Sprecher sagte zu FINANCE, man teile die Meinung von Euler Hermes „in Teilen“ und werde die Agentur mit weiteren Informationen versorgen. Rena rechne mit einem baldigen Ratingupgrade. Zur Liquiditätssituation wollte Rena keine Angaben machen. Die Verhandlungen mit Banken und Versicherern liefen, versicherte der Konzern. Das Abschneiden des defizitären Geschäfts von SH+E im Rahmen einer Insolvenz  sei mit den Finanzpartnern abgesprochen gewesen.

marc-christian.ollrog[at]finance-magazin.de

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