Die Commerzbank braucht einem Zeitungsbericht zufolge möglicherweise noch in diesem Jahr frisches Kapital. Das Handelsblatt zitierte am Mittwoch einen nicht genannten Top-Investmentbanker mit den Worten, für 2010 sei mit einer Kapitalerhöhung in einem Volumen von bis zu drei Milliarden Euro zu rechnen. Der Zeitung zufolge wird in Finanzkreisen erwartet, dass die Commerzbank eine Kapitalerhöhung in mehreren kleinen Schritten angehen könnte. An der Börse ist die Bank derzeit knapp 7,2 Milliarden Euro wert.
Die Commerzbank sieht ihre Kapitalausstattung als ausreichend an. Finanzvorstand Eric Strutz hatte am Dienstag auf die Frage nach einer Kapitalerhöhung gesagt: “Im Moment habe ich nichts geplant.” Die Kernkapitalquote von 10,5 Prozent Ende 2009 sei mehr, als die Bank für ihr Geschäftsmodell auf lange Sicht brauche, sagte Vorstandschef Martin Blessing am Mittwoch in Frankfurt. “Eine Bandbreite von sieben bis neun Prozent ist vernünftig und auch ausreichend, sobald sich die Märkte wieder normalisiert haben”, betonte er. Die vom Staat gestützte zweitgrößte deutsche Bank will mit der Rückzahlung der Milliardenhilfen des Bundes spätestens 2012 beginnen. Sie hatte im vergangenen Jahr einen Nettoverlust von 4,5 Milliarden Euro verbucht.
Das Handelsblatt berichtete weiter, Vorstandschef Martin Blessing und Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller sollten am 26. März Vertreter des Bankenrettungsfonds SoFFin, des Bundestages und der Bundesregierung über die wirtschaftliche Lage der Bank informieren. Der Bund hält ein Viertel der Anteile. Dabei solle es Regierungskreisen zufolge auch um die Frage gehen, ob sie weitere Kapitalhilfen braucht.
Quellen: Reuters