(akm) Die Bremer Beluga-Reederei kämpft ums Überleben. Ihre Eigner verhandeln auf Hochtouren mit den Gläubigern über Zugeständnisse, sagten zwei mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Am Mittwoch trafen sich Vertreter der Gläubiger in Hamburg. “Alle Parteien werden Abstriche machen müssen”, sagte einer der Insider, nannte aber keine Details.
Bei Beluga hat seit kurzem der US-Finanzinvestor Oaktree das Sagen, der in der Schifffahrtskrise im vergangenen Jahr eingestiegen war. Nach einer überraschenden zweiten Finanzspritze hält er nun 49,5 Prozent der Anteile. Oaktree hat Anfang März bereits die Insolvenz der Reederei angedroht, sollten die Banken nicht bereit sein, ihre Kreditforderungen zu verringern (mehr: US-Investor droht bei Beluga mit Insolvenz). Firmengründer Niels Stolberg räumte kürzlich nach Betrugsvorwürfen seinen Posten. Beluga erklärte, Stolberg habe aus persönlichen Gründen um eine Beurlaubung gebeten. Oaktree sprach von “finanziellen Unregelmäßigkeiten” und schaltete die Staatsanwaltschaft Bremen ein, die in dieser Woche Ermittlungen gegen zwei ehemalige Beluga-Geschäftsführer und weitere leitende Angestellte einleitete. Die Beschuldigten stehen demnach im Verdacht, seit 2009 dreistellige Millionenumsätze fingiert zu haben.
Quellen: Reuters, FINANCE
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