(mco) Die Bundesbank will die Commerzbank offenbar nicht als systemrelevant einstufen. Das würde bedeuten, dass das Institut mit diesem Prädikat keine strengeren Eigenkapitalanforderungen erfüllen müsse.
Bundesbank-Vorstand Franz-Christoph Zeitler sagte dem Handelsblatt, bei dieser Frage stünden “global aktive Institute” im Vordergrund. Bei diesen würden die Aufseher weltweit vergleichbare Maßstäbe anlegen. Die Entscheidung über große, aber national agierende Häuser liege dagegen zunächst bei den Überwachungsgremien des jeweiligen Landes. “Wir gehen davon aus: Das wird vom nationalen Aufseher zu treffen sein”, sagte Zeitler. Die Chancen der Commerzbank, um zusätzliche Eigenkapitalanforderungen für systemrelevante Großbanken herum zu kommen, wachsen.
Im Oktober hatte die Zeitung von einer Liste des Financial Stability Boards (FSB) erfahren, die insgesamt rund 30 systemrelevante Finanzkonzerne umfassen soll, darunter die Deutsche Bank und die Allianz. Die Commerzbank habe mit 900 Milliarden Euro Bilanzsumme zwar eine immense Größe falle aber durch ihre Deutschlandausrichtung kaum in die Kategorie global tätiger Häuser.
Quelle: Handelsblatt, FINANCE