(mco) Die Konjunkturaussichten für Deutschland hellen sich auf. Dennoch halten viele Konzerne wie Heidelberg Cement (HC) und Deutz ihre Aktionäre kurz und bleiben dem Spar- und Entschuldungsmodus treu.
HeidelbergCement-CEOBernd Scheifele hat gut lachen. Deutlich schneller hat er HeidelbergCement wieder in die Erfolgsspur zurückgebracht, als das viele erwartet haben. Die Verschuldung sank um 380 Millionen Euro auf zwar immer noch hohe 7,8 Milliarden Euro. Die operativen Gewinne sollen weiter steigen auf mittelfristig drei Milliarden Euro. Dennoch hält Scheifele, ein Vertrauter von Großaktionär Ludwig Merckle, das Geld weiter zusammen. Zukäufe schloss der sparsame Schwabe aus, Randgeschäfte wie Ziegeln sollen verkauft werden.
Sein Kalkül: Ein besseres Rating für den Dax-Konzern, das dem Konzern neue Anleihen-Investorenschichten erschließen soll. Moody’s bewertet HC im Langfristrating mit Ba1, S&P mit BB, Fitch mit BB+. Klares Ziel: Die Finanzierungskosten sollen sinken. Auch wenn er das nicht sagt, will HeidelCement damit offenbar in den Investmentgradebereich. Zwar gab Scheifele kein konkretes Schuldenziel aus, aber die Nettoverschuldung soll auf 2,8 des operativen Ergebnisses zurückgeführt werden. Dieses Die Aktionäre werden mit einer nur auf 35 Cent (25) pro Aktie steigenden Dividende kurz gehalten.
Insbesondere im für das Konzernergebnis elementaren Energieeinkauf will HeidelCement weiter sparen. Einsparungen von Brennstoffen für die Zementproduktion wirken sich mit dem Hebel 10 auf das Ergebnis des Heidelberger Konzerns aus. Die Heidelberger arbeiten mit Hochdruck an der Verlängerung der Zahlungsziele für Brennstoffe. Über die geringere Inanspruchnahme von Kreditlinien und die Verbesserung des operativen CashFlows soll die Gewinnsituation verbessert werden.
Der Kölner Motorenbauer Deutz will nach überstandener Krise und der Rückkehr in die Profitabilität drei bis vier Jahre lang sogar gar keine Dividende auszahlen. Finanzchefin Margarethe Haase verwies auf den zuletzt gestiegenen Aktienkurs und die Unsicherheit für 2012. Die einbehaltenen Mittel will der Konzern in das Wachstum investieren – selbstverständlich in China.
Quellen: FINANCE, Heidelberg Cement, Deutz