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Deutsche Firmen mit über 1 Milliarde Euro ausstehenden Forderungen gegenüber Griechenland

(sor) Deutsche Unternehmen mit ausstehenden Forderungen gegenüber Griechenland beanspruchen Teile der Milliardenhilfe der Euro-Gruppe und des Internationalen Währungsfonds (IWF) für sich. Das berichtet die Welt unter Berufung auf Unternehmens- und Politikkreise. Hierbei stünden der Mischkonzern ThyssenKrupp mit offenen Rechnungen von 320 Millionen Euro und der Rüstungskonzern Krauss-Maffei-Wegmann (KMW) mit unbeglichenen Verbindlichkeiten von 180 Millionen Euro im Vordergrund. Insgesamt ist von Forderungen in Höhe von mehr als 1 Milliarde Euro die Rede. Aus Regierungskreisen hieß es gegenüber der Zeitung, dass die beiden Konzerne nun verlangen, die geplanten Hilfen für Griechenland an die vorherige Zahlung der offenen Forderungen zu knüpfen. Den Vorschlag lehnt die Bundesregierung jedoch ab.

 

Besonders deutlich wird das Problem bei der ThyssenKrupp-Tochter Hellenic Shipyards, die kurz vor der Insolvenz steht. Sie benötigt eine Bankbürgschaft über 20 Millionen Euro, um die seit März fälligen Löhne ihrer 1.400 Mitarbeiter zu zahlen, Griechenland verweigert sich jedoch. Auch der Mutterkonzern ThyssenKrupp ist nicht bereit das Geld zu transferieren (Hierzu: Griechenland genehmigt Übernahme von HSY an Abu Dhabi Mar).

 

Neben der Rüstungsindustrie ist auch die Pharmaindustrie von dem Zahlungsverzug des griechischen Staates betroffen. Forderungen des Pharma- und Chemiekonzerns Merck belaufen sich auf rund 60 Millionen Euro, das Unternehmen hat bereits 20 Prozent der offenen Forderungen abgeschrieben. Auch die Pharmakonzerne Bayer, Boehringer und Fresenius haben noch Rechnungen im zweistelligen Millionenbereich offen, hieß es weiter.

 

Quellen: Die Welt, FINANCE