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Deutsche Leasing: eine „Nachfrageklemme“

(sap) Auch die Leasingbranche kämpft mit den Folgen der Wirtschaftskrise. Viele Leasinggesellschaften haben akute Refinanzierungsengpässe und quälen sich mit den Auswirkungen der Unternehmenssteuerreform 2008. Die Deutsche Leasing AG kann sich im Vergleich zu ihren Wettbewerbern behaupten. „Vor dem Hintergrund der äußerst schwierigen Rahmenbedingungen bewerten wir das Niveau unseres Neugeschäftsvolumens als sehr zufriedenstellend“, sagte Hans-Michael Heitmüller, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leasing, bei der Jahrespressekonferenz. Der Branchenprimus erreichte ein Neugeschäftsvolumen von 8,3 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2008/2009. „Bei uns gibt es keine Kredit- oder Leasingklemme, sondern eine Nachfrageklemme.“

 

Im Gegensatz dazu sank das Neugeschäftsvolumen im Jahr 2009 in der deutschen Leasingbranche insgesamt um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – der stärkste Rückgang in der Geschichte des Bundesverbands Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL). „Einschränkungen des Neugeschäfts aus Liquiditätsgründen konnten vermieden werden“, sagt Heitmüller weiter. Einen starken Finanzier im Rücken zu haben, ist in diesen stürmischen Zeiten also ein enormer Wettbewerbsvorteil. Denn etwa zwei Drittel der Leasinggesellschaften ohne Bankenhintergrund müssen nach Angaben des BDL mit gravierenden Liquiditätsproblemen kämpfen. Die Leasinggesellschaft aus Bad Homburg konnte ihre Marktführerschaft eigenen Angaben zufolge sogar weiter ausbauen. Auch bei der Deutschen Leasing wurden die Kreditlinien abgesenkt, und das Neugeschäft musste zu deutlich höheren Preisen finanziert werden. Darüber hinaus musste die Gesellschaft in fast allen Geschäftssegmenten einen Rückgang hinnehmen. Die einzige Ausnahme bildet der Bereich Straßenfahrzeuge.

 

Trotz gewisser Hoffnungsschimmer, erwartet Heitmüller für das neue Jahr keine nennenswerten Wachstumsraten. Heitmüller rechnet jedoch mit einer Konsolidierungsphase der Branche. „Der Markt wird sich bereinigen und die Konzentrationsprozesse werden sich fortsetzen.“ Die Deutsche Leasing habe zwar im Moment keinen akuten Bedarf, Übernahmen will Heitmüller dennoch nicht ausschließen. „Auf lange Sicht könnte man sich auch eine Kapitalmarktfähigkeit der Deutschen Leasing vorstellen.“

 

Quelle: FINANCE

 

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